Wenn weibliche Sehnsucht auf Leid trifft
Wenn weibliche Sehnsucht auf Leid trifft
„Wir sind manchmal zu bescheiden, um mehr auf uns aufmerksam zu machen“, sagt eine der federführenden Stimmen des Gesangsensembles CantoLX, die Sopranistin und Gesangslehrerin am Conservatoire du Nord Véronique Nosbaum. Dabei hätten die Musikerinnen und Musiker des auf die Kirchenmusik aus dem Barock spezialisierten Zirkels durchaus Grund dazu. Unter anderem bestreiten sie am 30. und 31. März ein kleines Festival in Neimënster – die Auftritte in der Fastenzeit haben seit Jahren Tradition. Beide Konzerte gibt es auf Wunsch sogar im Kombiticket.
Der Auftakt unter dem Titel „Sweet Passion – Douces plaintes & passions de l’âme“ lockt im Kreuzgang der Abtei mit einer Klangreise in die Musikwelt Englands. Werke von Henry Purcell, Tobias Hume, Godfrey Finger, Georg Friedrich Händel und Alessandro Scarlatti stehen auf dem Programm. An diesem Abend tritt CantoLX nicht als Chorensemble in Erscheinung, sondern Véronique Nosbaum schart den Flötisten Thomas Kügler, François Joubert-Caillet an der Viola da Gamba und Anne Galowich am Cembalo um sich, um den Liedern besonderen Nachdruck zu verleihen.
Im zweiten Konzert rückt Maria als zentrale Figur der Passionserzählung der Bibel und ihre Widerspieglung in der Musik in Szene: In den besonders aus Italien stammenden Werken unter dem Sammeltitel „Il pianto di Maria“ wird die leidende Gottesmutter mit ihrem Weinen, ihren Qualen und ihren Hoffnungen in unterschiedlichen Ausdrücken dargestellt. Dazu haben Véronique Nosbaum, Isabelle Poulenard (Sopran), Alice Trocellier (Viola da Gamba), Victorien Disse (Theorbe) und Alessandro Urbano (Cembalo und Orgel) Werke von Tarquino Merula, Claudio Monteverdi, Giovanni Battista Ala und Girolama Frescobaldi ausgewählt. Karten kosten im Einzelverkauf 25 Euro pro Abend (9 Euro erm.), der Pass für beide Konzerte 35 Euro.
Wer es nicht zu den Konzerten schafft, kann sich aber auch an den Aufnahmen aus vergangenen Jahren zu Hause erfreuen. Unter anderem legte das Ensemble mit der Einspielung des „Antwerp Requiem“ von Phillipus van Steeland - in diesem Fall unter der Leitung des Spezialisten und Ensemble-Wegbegleiter Frank Agsteribbe - eine aufsehenerregende Wiederentdeckung vor, was nicht nur für die Spezialisten eine neue Tür in die Alte Musik öffnete.
Weitere Informationen rund um die Arbeit des Ensembles finden sich unter www.cantolx.com
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