Trauerbeflaggung für Flimm in Salzburg
Trauerbeflaggung für Flimm in Salzburg
Trauer um Jürgen Flimm. Der Regisseur und Intendant ist am Samstag im Alter von 81 Jahren in Hamelwörden nordwestlich von Hamburg gestorben. Die Berliner Staatsoper Unter den Linden, eine seiner zahlreichen Wirkungsstätten der vergangenen Jahrzehnte, teilte dies am Wochenende mit.
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte Flimm. „Ob Theater, Oper, TV oder Kino - Jürgen Flimm hat die Bühnen als Regisseur und Intendant erneuert und geprägt - in Hamburg, dem Ruhrgebiet, Salzburg, Bayreuth, Berlin“, schrieb der SPD-Politiker auf Twitter. „Sein großes Herz, seine Zuversicht und sein feiner Humor werden nun fehlen.“
Die Festspiele Salzburg, die Flimm 2006 bis 2010 leitete, bezeichneten ihn als einen der maßgeblichsten und erfolgreichsten Regisseure und Theaterleiter. „Als Opern- und Theaterregisseur feierte er Triumphe bei Publikum und Kritik“, schrieb Intendant Markus Hinterhäuser. Als Schauspielchef setzte er Akzente mit konsequenter Nachwuchsförderung, als Intendant mit einem fein gesponnenen thematischen Gesamtkonzept. Als „Zeichen der Trauer und der Dankbarkeit“ wehte eine schwarze Fahne am Festspielhaus.
Am 17. Juli 1941 als Kind einer protestantischen Ärztefamilie in Gießen geboren, studierte Flimm in Köln Theaterwissenschaft, Germanistik und Soziologie. Seine Regiekarriere startete er 1968 als Assistent bei Fritz Kortner und Claus Peymann an den Münchner Kammerspielen. Als Theaterleiter verdiente er sich in Köln von 1979 bis 1985 Meriten. Das Thalia-Theater machte er als Intendant zur bestbesuchten Bühne Deutschlands.
Flimm war auch Regisseur bei Film- und Fernsehproduktionen. So realisierte er unter anderem zwei Folgen der in den 70er Jahren als TV-Kult geltenden Staffel „Ein Herz und eine Seele“ mit Heinz Schubert als Ekel Alfred und Helga Feddersen in der Rolle der Else. Mitunter wirkte Flimm auch als Schauspieler. So stand er unter anderem in zwei „Tatort“-Folgen vor der Kamera.
In Berlin traf er sich manchmal mit Otto Rehhagel, ihn kannte Flimm aus Hamburger Zeiten. An dem Fußballtrainer bewundert er Nervenstärke und Menschenkenntnis. „Der hat als Trainer jede Woche Premiere.“
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