„Tel Aviv on Fire“ für Luxemburg im Oscar-Rennen
„Tel Aviv on Fire“ für Luxemburg im Oscar-Rennen
(C./sop/dco) - Gedreht wurde unter anderem in den Studios des „Filmlands“ in Kehlen, in Saeul und Dommeldingen, zudem wirkten zahlreiche Luxemburger Kreative im technischen Team mit: „Tel Aviv on Fire“ heißt die Samsa Film-Koproduktion, welche die nationale Auswahlkommission für den Luxemburger Wettbewerbsbeitrag als „Bester nicht-englischsprachiger Film“ bei der 92. Oscar-Verleihung ins Rennen schickt.
Die Komödie von Sameh Zoabi, die von Produktionspartnern in Frankreich, Belgien und Israel mitgetragen wird, entstand mit Unterstützung des Filmfunds zu 70 Prozent in Luxemburg. Der Film spielt während des Sechs-Tage-Krieges 1967 in Jerusalem, Israel, und in Ramallah, das von der isrealischen Armee besetzt wird.
„Es ist Zeit, der sehr tragischen Situation in Palästina Aufmerksamkeit zu zollen”, erklärte Regisseur Sameh Zoabi Mitte März, als der Film beim LuxFilmFest als Luxemburgische Vorpremiere gezeigt wurde.
„Es ist nicht normal, was dort passiert und der Konflikt wird schlimmer. Aber Humor erlaubt uns, bestimmte Stereotypen aufzubrechen und anders anzuschauen, einen Schritt zurückzutreten und anders zu reflektieren”, fuhr der Regiesseur fort.
„Für mich, als Palästinenser, der in Israel aufgewachsen ist, war Humor immer eine Möglichkeit, um mit dem Konflikt umzugehen, wie eine Art Überlebensinstinkt”, schlussfolgerte Zoabi.
Bereits Preise ergattert
Klar, dass da nur die Wahl einer Komödie blieb, um den Konflikt zu thematisieren: Salam, ein 30-jähriger Palästinenser, der in Jerusalem lebt und am Set der erfolgreichen arabischen Serie „Tel Aviv on Fire“ arbeitet, muss jeden Morgen dieselbe Straßensperre überqueren, um in Ramallah zu arbeiten.
Doch eines Tages wird Salam von Assi, einem israelischen Offizier und Fan der Serie, verhört. Um durchzukommen, behauptet Salam, der Drehbuchautor zu sein – und Assi erkennt seine Chance, der Serie einen neuen Dreh zu geben.
Der Film feierte seine Weltpremiere im September 2018 bei der 75. Ausgabe der Filmfestspiele von Venedig. Hauptdarsteller Kais Nashif konnte dabei den Orizzonti-Preis als bester Schauspieler gewinnen. Der Streifen gewann außerdem weitere rund zwanzig Auszeichnungen, darunter den Jam-Preis für die beste Musik beim Montpellier Cinemed Festival für den Komponisten André Dziezuk.
Die finalen Oscar-Nominierungen in der Kategorie werden im Januar 2020 bekannt gegeben. Die 92. Oscar-Verleihung findet am 9. Februar 2020 statt.
