Tanson widerspricht Kartheiser
Tanson widerspricht Kartheiser
Knapp, aber treffend antwortet Kulturministerin Sam Tanson auf eine parlamentarische Frage des ADR-Abgeordneten Fernand Kartheiser. Der Rechtskonservative glaubt, eine Verbindung zu sehen zwischen einem vermeintlichen Rückgang des Publikums in den Luxemburger Theaterhäusern und deren Programmierung, die seiner Ansicht nach „ideologisch“ orientiert sei. In verschiedenen Häusern werde sogar „politischer Aktivismus betrieben“, bemängelt er, und stört sich an den Aussagen des Direktors des Kulturhauses Kinneksbond in Mamer, Jérôme Konen, der in einem Artikel im „Luxemburger Wort“ zur Rentrée in seinem Haus auf ein Stück über Schwangerschaftsabbruch in der laufenden Spielsaison verwiesen hatte.
Die Kulturministerin widerspricht dem Politiker in den drei an sie gerichteten Fragen. Erstens: Das Ministerium hat keine Kenntnis darüber, dass die Zuschauerzahlen rückläufig seien. Derzeit sei ein sogenanntes „Observatoire de la Culture“ im Aufbau, das später einmal genaue Zahlen vorlegen könnte, so die Ministerin. Wer aber derzeit die Theaterhäuser regelmäßig besuche, der könne ganz empirisch feststellen, dass das Publikum immer noch präsent sei.
Zweitens: Die Behauptung, falls es diesen Rückgang gäbe, dann liege dieser an einer „progressiven Ideologisierung“ der Programme, kann das Ministerium nicht bestätigen. Und drittens: Sam Tanson bekräftigt, wie bereits in vorherigen Antworten auf parlamentarische Fragen der ADR, dass sie und ihr Ministerium keineswegs Einfluss auf die Theater- und Kulturhäuser beziehungsweise auf deren Programmierung nähmen.
Theater ist ein Forum, ein Platz für Austausch und Debatte, für Ideen, neue Ideen und das Thema Schwangerschaftsabbruch beschränkt sich in der laufenden Spielsaison der Luxemburger Kulturhäuser nicht nur auf das Stück „Der Vorgang“ von Catherine Verlaguet und Johanny Bert am 14. und 15. November jeweils im Kinneksbond in Mamer. Auch das Stück „Good Girls“ der Luxemburger Regisseurin Larisa Faber, das am 8., 10., 11. und 12. November im Escher Theater aufgeführt wird, beschäftigt sich damit.
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