Schlussakt von Esch2022 im Kulturzentrum "L'arche"
Schlussakt von Esch2022 im Kulturzentrum "L'arche"
(c/avt) Am 23. Januar 2023 fand das letzte Kapitel von Esch2022 statt. Symbolisch wurde es im französischen Gebiet, im Kulturzentrum „L’arche“ in Villerupt offiziell beendet. Das Projekt Esch2022 wird fortan von den luxemburgischen Gemeinden des Syndikats PRO-SUD und den französischen Gemeinden der CCPHVA (Communauté de Communes Pays Haut Val d`Alzette) fortgeführt. Genau einen Monat nach dem offiziellen Abschluss des ersten Kapitels der Europäischen Kulturhauptstadt Esch2022 am 22. Dezember 2022 fand die Fackelübergabe an die Gemeinden statt, die gemeinsam den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt 2022 getragen haben.
Die Veranstaltung in der anlässlich Esch2022 fertiggestellten und eingeweihten „L`Arche“ in Villerupt soll den Fortbestand des nachhaltig ausgerichteten Projekts Esch2022 sichern, das unter anderem zum Ziel hatte, die interkommunale wie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Süden Luxemburgs und im Osten Frankreichs fortzuführen und langfristig zu stärken.
Kultur als Motor
Kultur diente und dient dabei als Motor. Am Vormittag kamen die Gemeindeverantwortlichen zunächst in nicht-öffentlichen Workshops zusammen, um gemeinsame Wege zu den vier Kernthemen auszuarbeiten: Kommunikation, Tourismus und Mobilität, Kultur sowie Nachhaltige Entwicklung. Dabei wurden Erfahrungen der letzten Jahre ausgetauscht und Ideen zu Papier gebracht, wie die Zukunft der grenzüberschreitenden Region weiterhin gemeinsam gestaltet werden kann.
Unsere Arbeit, das erste Kapitel des Projekts Esch2022 zu schreiben, ist getan. Das zweite Kapitel muss nun von anderen mit Leben gefüllt werden und jeder muss dazu seinen Teil der Verantwortung übernehmen.
Nancy Braun
„Unsere Arbeit, das erste Kapitel des Projekts Esch2022 zu schreiben, ist getan. Das zweite Kapitel muss nun von anderen mit Leben gefüllt werden und jeder muss dazu seinen Teil der Verantwortung übernehmen, auch die Bürgerinnen und Bürger, denn es funktioniert weiterhin nur zusammen“, so Nancy Braun.
Seit 2019 arbeitete das Esch2022-Team mit Partnern in Luxemburg und dem Ausland daran, das Kulturhauptstadtjahr Esch2022 kooperativ und nachhaltig zu gestalten. Nun ist der erste Meilenstein der damit verbundenen Mission, die Esch2022-Region weiterzuentwickeln, erreicht. Im Rahmen der offiziellen Übertragung der Verantwortung an die 19 Gemeinden wurde symbolisch eine Skulptur der lothringischen Künstlerin Marie Flambard überreicht.
Im Rahmen der offiziellen Übertragung der Verantwortung an die 19 Gemeinden wurde symbolisch eine Skulptur der lothringischen Künstlerin Marie Flambard überreicht.
Stellvertretend für die Gemeinden gaben die beiden Präsidenten der jeweiligen Verbände – Georges Mischo für das Syndikat PRO-SUD und Patrick Risser für die CCPHVA – ihre Zusage das Erbe weiterzuführen. Auch die Region Grand Est nahm an der Veranstaltung teil und sicherte ihre weitere Unterstützung zu. „Die Stadt Esch-sur-Alzette und alle Gemeinden der Region Esch2022 haben große Investitionen getätigt, um in den kommenden Jahren einen nachhaltigen Erfolg des Projekts gemäß den von der Europäischen Kommission festgelegten Kriterien gewährleisten zu können. Eines der größten Ziele war es, unsere Region, ihre Akteure und ihr kulturelles Angebot auf der nationalen, aber auch internationalen kulturellen Landkarte zu platzieren, und ich denke, das ist uns allen gelungen“, erklärte Georges Mischo.
Diesen Elan gelte es nun beizubehalten, um das Projekt gemeinschaftlich weiterzuführen und die Region nachhaltig zu stärken - auf interkommunaler und grenzüberschreitender Ebene, so Mischo. „Es ist eindeutig, dass Esch2022 für uns die Gelegenheit war zu zeigen, dass ein kleines Gebiet mit etwa 30.000 Einwohnern schließlich in einem viel komplexeren Kontext existieren kann. Wir haben hier Menschen, die sowohl an kulturellen als auch an anderen grenzüberschreitenden Themen interessiert und engagiert sind. Derzeit ist Esch2022 für mich das wichtigste Projekt, das wirklich grenzüberschreitend ist. Wenn wir es im Bereich der Kultur geschafft haben, werden wir es auch in anderen Bereichen schaffen, davon bin ich überzeugt“, sagte der Franzose Patrick Risser, der mit einem Augenzwinkern recht unverblümt hinzufügte, dass sich jedoch mit Geld allein Kultur nicht erkaufen ließe.
Diesen Elan gelte es nun beizubehalten, um das Projekt gemeinschaftlich weiterzuführen und die Region nachhaltig zu stärken - auf interkommunaler wie auf grenzüberschreitender Ebene.
Georges Mischo
Im Zuge der von Esch2022 neu geschaffenen Kulturstätten, die in restaurierten oder umstrukturierten Gebäuden beherbergt sind, soll künftig vielerorts ein kulturelles Programm angeboten werden. So genannte „Tiers lieux culturels“ bringen als Orte, die das Angebot von klassischen Einrichtungen wie Museen und Theatern ergänzen, Kultur näher zu den Menschen – ein Ziel, das Esch2022 durch die Schaffung neuer Orte dieser Art respektive neuer Nutzung bestehender Orte in vielen Gemeinden in beiden Ländern erreicht habe, heißt es.
Symbolisches Kunstwerk aus mehreren Teilen
Im vergangenen Jahr standen jeden Monat mehrere Gemeinden der grenzüberschreitenden Region im Fokus des Programms. Im Rahmen der symbolischen Fackelübergaben, den „Passage de flambeau“, übertrugen dabei die jeweils amtierenden „Gemeinden des Monats“ den Titel weiter an die nächsten. Die offizielle Übergabe in Villerupt beschließt diese Serie.
Symbolisch wurde jeder Gemeinde ein Teil des Kunstwerks überreicht, das während der Abschlussveranstaltung von Esch2022 am 22. Dezember 2022 geschaffen wurde. So wie jeder dieser Teile einzigartig ist, so ist es auch jede Gemeinde. Und in ihrer Gesamtheit bilden sie ein neues "Ganzes".
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