Rosamunde Pilcher ist tot
(mth/dpa) - Die Schriftstellerin Rosamunde Pilcher hat am Sonntag einen Schlaganfall erlitten, an dessen Folgen sie nun gestorben ist. Sie wurde 94 Jahre alt. Dies berichteten mehrere Medien am Donnerstag übereinstimmend. Der Sohn der Autorin sagte dem britischen "Guardian", seine Mutter habe in letzter Zeit an einer Bronchitis gelitten. Am Sonntag habe sie dann einen Schlaganfall erlitten und sei nicht mehr aus dem Koma aufgewacht.
Die Britin wurde 1924 in Cornwall geboren, wo auch die viele ihrer 145 Romane spielen. Rosamunde Pilcher galt als "Meisterin der Liebesschnulze". Sie war mit ihren Romanen eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen ihrer Zeit. Ihre Bücher waren die Grundlage von etlichen Filmen, die regelmäßig Millionen Fernsehzuschauer vor die Bildschirme lockten.
Pilcher hatte sich schon als Jugendliche an schriftstellerischen Werken versucht, mit 18 hatte sie ihre erste Kurzgeschichte veröffentlicht. Ihren letzten Roman veröffentlichte sie im Jahr 2000.
Erst 13 Jahre davor hatte Pilcher mit „Die Muschelsucher“ (Originaltitel: „The Shell Seekers“) ihren Durchbruch gefeiert. Darin erzählt sie die Geschichte der ältesten Tochter eines Künstlers, die herausfindet, dass die Gemälde ihres Vaters ein kleines Vermögen wert sind. Das Werk, das schließlich auch zur Grundlage eines Pilcher-Films wurde, war bereits Pilchers 14. Roman, geschrieben im Alter von 63 Jahren.
Das ZDF würdigte Pilcher als „eine der großen populären Erzählerinnen unserer Zeit“. Die Pilcher-Filme gehörten zu den erfolgreichsten Literaturverfilmungen im deutschen Fernsehen, erklärte Programmdirektor Norbert Himmler. „Ihre gefühlvoll-heiteren und lebensweisen Geschichten haben Millionen von Leserinnen und Lesern und unzählige Zuschauerinnen und Zuschauer im ZDF-"Herzkino" begeistert, dessen Bild sie seit bald drei Jahrzehnten geprägt hat.“
Rosamunde Pilcher hat vier Kinder groß gezogen. Für ihr Werk wurde sie mehrmals ausgezeichnet, unter anderem 1998 mit der Goldenen Kamera.
