Prix Grand-Duc Adolphe: Der begehrte Kunstpreis geht an Miikka Heinonen
Prix Grand-Duc Adolphe: Der begehrte Kunstpreis geht an Miikka Heinonen
(mt) - Der Fotograf und Visual Artist Miikka Heinonen wurde mit dem "Prix Grand-Duc Adolphe" ausgezeichnet. Dieser Preis besteht seit 1902 und wird seit 1995 im Zwei-Jahres-Rhythmus verliehen.
Der 1969 im finnischen Turku geborene Miikka Heinonen kam 1996 nach Luxemburg und wollte ursprünglich nur für ein Jahr hier arbeiten. Inzwischen hat er dennoch Wurzeln in Luxemburg geschlagen. Sein Atelier befindet sich in der „Schläifmillen“ in der Stadt Luxemburg. Bereits 2007 hatte er den "Prix Grand-Duc Adolphe" bekommen.
Der Künstler wurde nun für die im Salon des "Cercle Artistique de Luxembourg" ausgestellte Fotografie „Belief System Type 2“ prämiert. Das Bild zeigt die Synagoge von Luxemburg, die der Fotograf mehrfach abgelichtet hat. Die einzelnen Abzüge wurden aufeinander gelegt. "Ein einziges Bild wäre ein schwaches Bild, die vielen Aufnahmen aber geben Kraft - und genauso ist es mit dem Glauben", meint Miikka Heinonen. "Wenn viele etwas glauben, dann wird etwas daraus."
Der Glauben in die Finanzwelt
Heinonen hat nicht nur religiöse Stätten abgelichtet, sondern auch das alte Arbed-Gebäude. "Das Bild zeigt den Glauben der Luxemburger an die Wirtschaft, heute an die Finanzwelt", so der Künstler.
Heinonen arbeitet auch mit Figuren in Aquarien und kreiert so „Unterwasserszenen“, die er mit seiner Kamera festhält. Diese Werke tragen recht sozialkritisch klingende Titel wie „Scenes of Domestic Bliss“ (ein Mann sitzt mit verschränkten Armen am Esstisch, während die Frau mit Schürze am Herd steht), „Appearances Are Everything“ (ein elegant gekleidetes, älteres Paar blickt völlig ausdruckslos ins Nichts).
„Ein gutes Kunstwerk muss drei Punkte erfüllen: Es muss einen gewissen ästhetischen Wert haben, es muss den Betrachter intellektuell anregen, und es muss ihn emotional fordern“, sagt der Fotograf. „Kunstwerke haben die wichtige Aufgabe, einen Denkprozess in Gang zu setzen“, betont Heinonen weiter.
