Nazi-Satire „Jojo Rabbit“ gewinnt beim Filmfest in Toronto
(dpa) – Die Satire „Jojo Rabbit“ von Regisseur Taika Waititi („Thor: Ragnarok“) ist der Siegerfilm beim 44. Toronto International Film Festival (TIFF). Die Komödie mit Scarlett Johansson und Waititi in den Hauptrollen begeisterte das Publikum der kanadischen Metropole, das traditionell an Stelle einer Jury den Gewinner wählt. Wie TIFF-Co-Chef Cameron Bailey am Sonntag bei der Preisverleihung weiter bekanntgab, ging der zweite Platz an „Marriage Story“ von Regisseur Noah Baumbach. Bei dem zehntägigen Festival wurden dieses Jahr 333 Filme aus 84 Ländern gezeigt.
Adolf Hitler als imaginärer Freund: Die Satire „Jojo Rabbit“ von Regisseur Taika Waititi („Thor: Ragnarok“) ist der Siegerfilm beim 44. Toronto International Film Festival (TIFF). Die Komödie mit Scarlett Johansson und Waititi in den Hauptrollen begeisterte das Publikum der kanadischen Metropole, das traditionell an Stelle einer Jury den Gewinner wählt. „TIFF 2019 war ein herausragendes Jahr“, sagte TIFF-Co-Chef Cameron Bailey am Sonntagnachmittag (Ortszeit) bei der Preisverleihung. „Die Filme und Talente des diesjährigen Festivals haben uns inspiriert, beeindruckt und begeistert.“
„Oh mein Gott, das ist unglaublich. Es ist eine wahnsinnige Ehre und bedeutet mir unendlich viel“, sagte Regisseur Waititi in einer Video-Botschaft auf dem Kurznachrichtendienst Twitter nach der TIFF-Verkündung. „Für mich zeigt der Gewinn auch, dass wir weiter Anti-Hass-Filme machen müssen – für uns und auch für unsere Kinder. Wir müssen uns immer daran erinnern, dass es auf dieser Welt keinen Platz für Hass und Intoleranz gibt. Lasst uns dem ein Ende setzen und es durch Liebe ersetzen“, sagte Waititi.
„Jojo Rabbit“ erzählt die Geschichte des deutschen Jungen Jojo (Roman Griffin Davis), in dessen Haus sich ein jüdisches Mädchen (Thomasin McKenzie) versteckt. Jojo ist mit seiner alleinerziehenden Mutter (Johansson) aufgewachsen und bildet sich ein, er hätte Hitler (Waititi) als Freund, mit dem er sich austauscht. Das jüdische Mädchen schafft es aber, seine Sichtweise auf die Welt zu ändern und bringt ihn dazu, sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen. Der Film hatte am 8. September in Toronto Weltpremiere gefeiert und soll im Janauar in die Kino in Europa kommen.