Nah erlebbare Abenteuer
Nah erlebbare Abenteuer
Von Daniel Conrad
Eltern müssen inzwischen schon ordentlich auf Zack sein, wenn sie nach dem Saisonstart und weit nach dem Aboverkauf für die Kinderreihen im Land noch Tickets für ihren Nachwuchs ergattern wollen. Doch ein Nachhaken lohnt sich: Schon in den ersten Saisonmonaten bis zum Jahreswechsel bieten die Kulturhäuser wieder ganz nah erlebbare Bühnenabenteuer für die jüngsten Zuschauer.
Auch wenn die Vorstellung von „Bounce!“ der französischen Truppe „Arcosm“, bei der sich alles um den Rhythmus und die tänzerische Bewegung dreht, am heutigen Samstagabend schon ausverkauft ist, sollten junge Nachwuchskulturfans zum Saisonstart in den „Rotondes“ nicht enttäuscht sein.
Immerhin bieten zwei Truppenmitglieder, Quelen Lamouroux und Thalia Ziliothis, einen Tanz-Workshop am darauffolgenden Sonntagmorgen an: Ganz nah am Geschehen können Kinder – am besten gleich als Duo angemeldet – mit den Profis zwei Stunden an einer eigenen Choreografie arbeiten.
Gast- und Eigenproduktionen bilden einen breiten Bogen
Es gibt sie also doch noch, die Nischen für die, die nicht mehr rechtzeitig Karten ergattern konnten. Auch im Angebot der Philharmonie gibt es zum Wochenende, bei dem die Rentrée im Kinder- und Jugendsegment so richtig Fahrt aufnimmt, noch Plätze jenseits des Familienkonzerts des „Orchestre Philharmonique du Luxembourg“ um den „Zauberlehrling“.
Das „Musée Dräi Eechelen“ wird als Koproduzent zur Spielstätte für „Earth / Äerd / Terre“. Zwar sind auch da schon die Tickets für die französisch und luxemburgische Sprachfassung am Sonntag ausverkauft, doch mit etwas Mithilfe der Eltern wird die englischsprachige Fassung am heutigen Samstag um 15 Uhr trotzdem verständlich – zumal die Musik an sich viel Raum einnimmt.
„Earth / Äerd / Terre“ ist zudem der erste Teil einer Reihe von Larisa Faber, Max Fischbach und dem „Signum Saxofon“-Quartett um die vier Elemente für drei bis fünfjährige Zuschauer, die Stück für Stück über die Saison weitergeführt wird.
Fokus um die Weihnachtszeit
Schon jetzt sollten Eltern die immer zum Jahreswechsel im Fokus stehende Reihe „Chrëschtdeeg am Theater“ der „Rotondes“ und den hauptstädtischen Theatern einplanen, bei der unter anderem mit „Basta“ eine Uraufführung ansteht. Das Stück ist der dritte und letzte Teil einer Trilogie rund um Geschichten des rumänischen Autors Ion Creanga, die die Schauspielerin Larisa Faber und die Regisseurin Linda Bonvini seit 2014 gemeinsam für die Bühne aufarbeiten.
Längst überzeugt aber nicht nur die Hauptstadt mit einem großen Programmangebot. Einerseits sind durch die Koproduktionspolitik der Kulturhäuser Luxemburger Eigenproduktionen immer wieder in den regionalen Zentren auf Tournee wieder zu erleben. Beispielsweise wird das musikalisch bunte Erzähltheater „De Ratefänkert vun Hameln“ von und mit Dan Tanson wieder kurz vor Weihnachten (15. und 16. 12.) im Düdelinger „opderschmelz“ aufgeführt.
Am ersten Adventssonntag steigt das Cube 521 in Marnach mit seinem vier Veranstaltungen umfassenden Kinder-Aboprogramm. Humperdincks Kinderoper-Klassiker „Hänsel und Gretel“ wird in einer Neufassung der Kleinen Oper Bad Homburg als Familienmusical einen neues Anstrich bekommen. Bereits am 28. November ist die Produktion im Echternacher Trifolion zu sehen.
Das Kulturzentrum der Abteistadt ist zudem Spielstätte für das Familienkonzert des Echternacher Festivals mit dem Percussionisten Simone Rubino, der am Sonntag, dem 11. Oktober um 11 Uhr in die Welt der Schlaginstrumente einführt.
Stark auf das besondere Klientel ausgerichtet ist das „CAKU-Kannerkultur“-Programm, das das Ettelbrücker CAPE und das Mierscher Kulturhaus gemeinsam auf die Beine stellen. Allerdings musste bereits die erste, ab dem 6. Oktober angesetzte Produktion „Der kleine Lord“ abgesagt werden. So startet diese Reihe dann am 25. Oktober mit der Produktion „Dong“ – einem musikalischen Abenteuer für Zwei- bis Fünfjährige .
Im Westen verzaubert die Gastproduktion „Bibi Blocksberg – Hexen, Hexen überall“ am heutigen Samstag um 17 Uhr die jungen Zuschauer – hier sind noch Karten in der ersten Preiskategorie (20 Euro) erhältlich. Für das kommende Familienmusical „La folle histoire du Petit Chaperon Rouge“, das das Pariser „Théâtre des Nouveautés“ am ersten Adventswochenende nach Mamer entsendet, sollte man aber jetzt schon Tickets reservieren.
Unterschätzt wird das Kinderfilmangebot. Auch wenn Filme nicht die ganz persönliche Ansprache wie manche Theaterproduktionen bieten können, liegt ihnen eine Faszination für Kinder inne. Unabhängig von den Kulturinstitutionen haben Kinos dazu ihren eigenen Charme und punkten mit imposanten Leinwandspektakeln: Aktuell steht noch das Animationsabenteuer in Luxemburger Sprachfassung „Oops! De Noah ass fort...“ auf dem Programmplan und ab kommender Woche ist der zweite Teil von „Hotel Transylvania“ zu sehen.
Rund um Weihnachten stehen der internationale Start des in 3D animierten Filmabenteuer der „Peanuts“ – und der Abschluss der Hunger Games-Reihe für die Älteren an. Zuvor könnte aber die jüngste Realneuverfilmung des Peter-Pan-Stoffs mit Hugh Jackman als Bösewicht ein Blockbuster auch für die kleinen Filmfans werden.
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Eine gewisse Übersicht über das breite Angebot, die Ticketpreise und den Bestand an Restkarten ist am einfachsten über zentrale Agendaseiten wie www.culture.lu oder die Verkaufsplattform www.luxembourgticket.lu zu ermitteln. Es hilft allerdings auch, die Veranstalter direkt zu kontaktieren. Oft sind Restkarten oder frei gewordene Aboplätze kurz vor dem Veranstaltungsstart noch verfügbar.
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