Manfred Krug ist tot
Manfred Krug ist tot
(tom) - Wie die "Bild" auf ihrer Website meldet, ist der deutsche Schauspieler, Musiker und Autor Manfred Krug im Alter von 79 Jahren in Berlin verstorben. Sein Management hat die Berichte zwischenzeitlich bestätigt. Krug war vor allem bekannt durch seine Rollen in den Serien "Auf Achse" und "Liebling, Kreuzberg" sowie als Tatort-Kommissar.
Geboren 1937 in Duisburg, begann Krug seine Schauspielkarriere in der DDR, wo er schon 1960 mit Filmen wie „Fünf Patronenhülsen“ oder "Auf der Sonnenseite" Erfolge feiern konnte. Sein Film "Spur der Steine" aus dem Jahr 1966, in dem Krug unter der Regie von Frank Beyer den Zimmermann Hannes Balla spielte, verschwand trotz großen Zuspruchs beim Publikum bereits nach drei Tagen wieder aus den Kinos - die SED war nicht zufrieden mit der Darstellung ihrer Parteisekretäre. "Spur der Steine" wurde erst in der Wendezeit 1989 wieder gezeigt.
Seiner Beliebtheit beim Publikum aber auch bei den Kulturschaffenden schadete das nicht; so sang er sechseinhalb Jahre lang den Rauschgifthändler Sporting Life in „Porgy and Bess“ an der Komischen Oper in Ost-Berlin.
Doch 1976 legte Krug sich erneut mit der Staatsführung der DDR an und handelte sich ein Teilberufsverbot ein - er hatte ein Protestschreiben gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns unterzeichnet. Nach genehmigtem Ausreiseantrag siedelte er in die Bundesrepublik Deutschland über, eine politische Entscheidung, die für Aufsehen nicht nur in der Kulturszene sorgte.
Alternder Trucker und querköpfiger Anwalt
In Westdeutschland wurde er einem breiten Publikum bekannt, vor allem durch seine Mitwirkung in der "Sesamstraße" und von 1977 bis 1995 in der Rolle des LKW-Fahrers Franz Meersdonk in der Serie "Auf Achse". Für die Fernsehserie "Liebling, Kreuzberg" schrieb ihm sein alter Freund und Weggefährte Jurek Becker ("Jakob, der Lügner") die Rolle des querköpfigen Rechtsanwalts Robert Liebling auf den Leib. Krug revanchierte sich über fünf Staffeln mit einer glanzvollen Darbietung des wackelpuddingschlürfenden, breitkrawattierten Anwalts mit unkonventionellen Arbeitsmethoden.
Von 1984 bis 2001 stand er insgesamt 41 Mal als Hamburger Tatort-Kommissar Paul Stoever vor der Kamera.
Manfred Krug, der in den letzten Jahren nicht mehr als Schauspieler in Erscheinung trat, ist laut Bestätigung seines Managements bereits am vergangenen Freitag in Berlin verstorben. Über die Todesursache ist nichts bekannt.
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