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Luxemburger Valentiny in letzter Runde
Kultur 2 Min. 29.10.2014 Aus unserem online-Archiv
Architekturwettbewerb Beethoven Festspielhaus Bonn

Luxemburger Valentiny in letzter Runde

Architekturwettbewerb Beethoven Festspielhaus Bonn

Luxemburger Valentiny in letzter Runde

Foto: hvp architects
Kultur 2 Min. 29.10.2014 Aus unserem online-Archiv
Architekturwettbewerb Beethoven Festspielhaus Bonn

Luxemburger Valentiny in letzter Runde

Im Rennen um den Bau der neuen Bonner Konzerthalle hat sich François Valentiny mit seinem Büro gegen Stararchitekten wie Zaha Hadid durchgesetzt. In der letzten Runde des Architekturwettbewerbs tritt der Entwurf aus Remerschen gegen Beiträge von David Chipperfield und dem Büro Kada/Wittfield an.

(dco) – Im Rennen um den Bau der neuen Bonner Konzerthalle hat sich François Valentiny mit seinem Büro gegen Stararchitekten wie Zaha Hadid durchgesetzt. In der nun folgenden letzten Runde des Architekturwettbewerbs tritt der Entwurf aus Remerschen gegen Beiträge von David Chipperfield und dem Büro Kada/Wittfield an. Insgesamt zehn Büros hatten sich um den Einzug in das Finale beworben.

Foto: hvp architects

Chipperfield, der unter anderem wegen seiner Umbauten auf der Berliner Museumsinsel und dem Essener Museum Folkwang schon sehr bekannte Kulturbauten in Deutschland geschaffen hat, setzt beispielsweise seine Linie an Kurben und Säulenstrukturen dem wellenförmigen Entwurf des Valentiny-Team entgegen. Spätestens zum großen Beethoven-Jubiläum im Jahr 2020 soll der Neubau stehen.

„Ich denke, dass noch vor Ende des Jahres über den Wettbewerb entschieden wird“, so Valentiny. „Wir werden den Entwurf allerdings sicher noch einmal – zum fünften Mal insgesamt – überarbeiten müssen.“ Der Luxemburger Architekt hatte noch einmal seinen Entwurf vorgestellt und zeigte sich gegenüber wort.lu überglücklich, sich in der starken Konkurrenz vorgekämpft zu haben. Nicht nur die wellenförmige Hülle, sondern gerade die ausgeklügelte Akustik sein sicher entscheidend gewesen. 70 Millionen Euro hat das Büro für den Bau seines Entwurfs veranschlagt.

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Besonderes Klangbild
 soll überzeugen

Dass es zu ausufernden Kosten wie bei der Elbphilharmonie in Hamburg kommen könnte, sieht Valentiny nicht: „Die Deutsche Post, die hinter dem Projekt steht, hat schon in dem jetzt zum zweiten Mal veranstalteten Wettbewerb sehr stark auf klare Konturen des Projekts gesetzt und die Fehler, die schon in der Planung in Hamburg begangen wurden, durch die Begleitung von Fachleuten oder die Regularien und die Rahmenbedingungen des Wettbewerbs stark minimiert. Daher sind bei keinem der zurückbehaltenen Entwürfe solche Kostenexplosionen zu erwarten.“

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Der Wettbewerb musste nach einem ersten Wettstreit seit 2009 deswegen erneut stattfinden, weil die bestehende Beethovenhalle nicht mehr wie vorher geplant abgerissen wird, sondern neben dem Neubau bestehen bleiben wird. „Wir wurden zu Beginn des Jahres gefragt, ob wir nicht noch einmal in ein neues Rennen um den Baugehen würden und haben im Sommer den aktuellen Entwurf eingereicht. Durch die veränderte Grundstückssituation entfiel ein zweiter, kleiner KonzertSaal für den Neubau und es musste insgesamt schmaler geplant werden. Dadurch konnten wir aber einen klanglich noch ausgereifteren Bau entwickeln“, so Valentiny, der schon mit seinen Konzertneu- und umbauten zum Beispiel in Salzburg und im brasilianischen Trancoso für Aufsehen gesorgt hatte.

Ein weiterer Wettbewerbsvorteil für Valentiny könnte eine besondere Kosteneinsparung sein. Ein auf dem Gelände liegender Tiefbunker wird in den Entwurf des Büros als Teil des Kellers einbezogen. „Dadurch sind meiner Meinung nach bis zu zweistellige Millionenbeträge für die Räumung des Bunkers mit bis zu vier Metern Wanddicke und der Größe eine halben Fußballfeldes möglich“, so Valentiny. Dennoch müssen selbst bei einem positiven Entscheid noch Geldgeber für das Projekt gewonnen werden.

Ein Video zum Projekt findet sich auf der Website des Architekturbüros.Die zurückbehaltenen Beiträge des Wettbewerbs finden sich hier.