Letzte offizielle Bilanz der Kulturhauptstadt vorgestellt
Letzte offizielle Bilanz der Kulturhauptstadt vorgestellt
(C./dco) - Kein Schlussstrich, aber doch eine Nachlese der Zahlen - die legten Kulturministerin Sam Tanson und der Präsident von Esch2022, Georges Mischo, sowie Jacques Maquet, Quality and Impact Research Coordinator Esch2022 am Dienstag, dem 23. Mai, im Escher Ariston vor. Wie das Esch2022-Kommunikationsteam zusammenfasste, hätten die 1351 Veranstaltungen und daraus generierten 3145 kulturellen Aktivitäten, die im Zuge des Europäischen Kulturhauptstadtprojekts in den Jahren vor, im Titeljahr selbst und im Ausklang Anfang 2023 stattgefunden haben, insgesamt 512.000 Besucherinnen und Besucher v.a. aus Luxemburg (60 Prozent) und Frankreich (27 Prozent) angezogen.
Diese und weitere Einblicke in die Statistiken seien „eine Ergänzung zur vorläufigen Bilanz mit ersten Zahlen und Informationen über das Erbe des Projekts sowie der Präsentation der Ergebnisse dreier Studien in Zusammenarbeit mit Ilres, die Ende Februar vorgestellt wurden, waren nun u. a. die Ergebnisse der Berichte der rund 160 Projektpartner, ihrer Erfahrungen und Einschätzungen sowie umfassende Statistiken z. B. zu Besucherinnen und Besuchern Gegenstand der Präsentation.“
1.789 Künstlerinnen und Künstler aktiver Teil des Programms
„Besonders große Resonanz in Form starker Besucherzahlen hatten weit gefasste, vielseitige Kultur- und Musikfestivals für ein breites Publikum, für das Esch2022 von Anfang an in Zusammenarbeit mit tausenden Partnern konzipiert wurde. Jeder der rund 160 Projektpartner, die sich aus dem öffentlichen Projektaufruf im Jahr 2019 herausgestellt haben, hatte zahlreiche eigene Partner – vor allem die Esch2022-Gemeinden, öffentliche Kultureinrichtungen und Vereine bzw. Stiftungen. Insgesamt waren 1.789 Künstlerinnen und Künstler aktiver Teil des Programms, von denen mehr als 600 einen Wohnsitz in Luxemburg und mehr als 400 einen Wohnsitz in Frankreich haben“, so die Esch 2022-Verantwortlichen in der Stellungnahme.
Das Programm von Esch2022 habe eine große Vielfalt an kulturellen Bereichen geboten. Musik und bildende Kunst hätten fast 40 Prozent der organisierten Veranstaltungen ausgemacht.
Esch selbst sei Kern der Veranstaltungen gewesen, aber: „Die Anzahl der Besuche korreliert nicht immer mit der Anzahl der Aktivitäten. Eine Gemeinde wie Petingen habe weniger Aktivitäten angeboten, aber eine recht hohe Anzahl an Besuchern“ erreicht.
International, aber nicht sichtbar genug
Aus der Bilanz der Projektträger wurde hervorgehoben: „Im Rahmen der Projektentwicklung gab es einen echten grenzüberschreitenden und internationalen Austausch. Einige Projekte wurden in einem oder mehreren Ländern durchgeführt, um schließlich in einem anderen Land präsentiert zu werden.“ Auch wenn es Schwierigkeiten wegen der Covid19-Pandemie gegeben habe und es schwierig gewesen sei, das Publikum zu locken, hätten sich über 80 Prozent der Besucher im Nachgang positiv geäußert.
Die Gesundheitskrise habe das Projekt Esch2022 seit 2020 stark beeinflusst, insbesondere die Beteiligung der Senioren beeinträchtigt. Einige Projekte mussten aufgrund der Krise angepasst werden. Eine weitere Schwierigkeit bei der Öffentlichkeitsbeteiligung erkläre sich auch durch einen vollen Kultur-Terminkalender während des gesamten Jahres 2022.
Schwierigkeiten bei den Finanzierungen
Die Beschaffung von Finanzmitteln wurde häufig als eine der größten Herausforderungen genannt. In einigen Fällen führte die fehlende Finanzierung zu einer Neubewertung oder Anpassung des Projekts geführt. Aus operationeller Sicht waren die Arbeitsbelastung und der Zeitaufwand für die Suche nach Finanzmitteln umfangreich und belastend für die Projektentwicklung. Daher gelte es, das Kultursponsoring zu verstetigen und auszubauen. Die Infrastrukturen wie der Neu- und Umbau der Kulturzentren unter anderen aus dem gebauten Industrieerbe sei ein zentraler Aspekt für die weiteren Möglichkeiten der kulturellen Nutzung.
Der Tourismussektor habe von Esch2022 profitiert, was sich „nicht nur in v.a. Post-Covid-Zeiten beeindruckenden Zahlen wie dem Anstieg der Ankünfte von Gästen (plus 23 Prozent) und Übernachtungen (38 Prozent) im Jahr 2022 im Vergleich zu 2019 ausdrückt (vorläufige Angaben von Luxembourg for Tourism (LFT)).“
Die genaue Aufarbeitung der detaillierten Zahlen, in denen unter anderem die Analysen der Projektpartner eine zentrale Rolle spielen, wird auch für die Zukunftsperspektiven nach dem Kultureventjahr besonders unter Augenschein zu nehmen sein.
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