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It's Britney, Bitch!
Kultur 1 05.09.2016 Aus unserem online-Archiv
Wiessel mol d'Scheif

It's Britney, Bitch!

Als frivoles Schulmädchen und bibelfeste Südstaaten-Jungrau wurde sie bekannt - nun meldet sich Britney Spears mit neuem Album zurück.
Wiessel mol d'Scheif

It's Britney, Bitch!

Als frivoles Schulmädchen und bibelfeste Südstaaten-Jungrau wurde sie bekannt - nun meldet sich Britney Spears mit neuem Album zurück.
Foto: Randee St. Nicholas
Kultur 1 05.09.2016 Aus unserem online-Archiv
Wiessel mol d'Scheif

It's Britney, Bitch!

Pol SCHOCK
Pol SCHOCK
Das ewige Dreamgirl des Pop ist zurück. Mit ihrem neunten Album „Glory“ will Britney Spears an vergangenen Ruhm anknüpfen. Und das gelingt ihr sogar halbwegs.

Von Pol Schock

Sie ist wieder da. Und war eigentlich nie weg. Denn „Glory“ ist bereits das neunte Album von Britney Spears in siebzehn Jahren. Der Name Britney Spears klingt gerade noch nach 20. Jahrhundert. Als frivoles Schulmädchen und bibelfeste Südstaaten-Jungfrau wurde sie 1999 über Nacht zum Weltstar.

Und es wird wohl niemanden geben, der diese Zeilen liest, der nicht noch die Ohrwürmer „Baby One More Time“ oder „Oops! … I Did It Again“ im Kopf, geschweige denn die rote Latex-Ganzkörperpelle vor Augen hat.

Was folgte war eine unnachahmbare Karriere mit all ihren Höhen und Tiefen: Millionen verkaufter Alben, Grammyawards, Sexgöttin, MTV-Awards mit Auftritten, in denen sie Madonna küsste sowie ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.

Doch irgendwann ging es nur noch bergab – und zwar ohne Scham und Rücksicht: Affären, Scheidungen, der Verlust des Kindersorgerechts, Partys ohne Slip, verpatzte Auftritte und schließlich die öffentliche Kahlrasur. Daran, dass die ganze Welt an diesem musikalischen und menschlichen Untergang teilnahm, erkennt man den wirklichen Einfluss dieser Popikone. Britney Spears ist Popkultur schlechthin.

Abwechslungsreiches Album

Nun also „Glory“. Im Vorfeld hatte die 34-Jährige bereits mächtig die Werbetrommel gerührt und „vom besten Album“ seit langem gesprochen. Normalerweise erweisen sich solche Äußerungen als rhetorische Luftnummern. Doch „Glory“ überrascht tatsächlich. Zu hören sind zeitgemäße Beats und Sounds, die auch Hailee Steinfeld oder der gerade erkrankten Selena Gomez gestanden hätten – der nächsten Generation von Popsängerinnen.

Zwar kann man sich den Opener „Invitation“ und die Hitsingle „Make Me“ getrost sparen, doch bereits „Clumsy“, ein Flirt mit Electro-Swing, schiebt den Club-Sound-Regler hoch. „Just Like Me“ punktet mit akustischer Gitarre und erstaunlich ungefiltertem Gesang, bis es sich in eine Ellie-Goulding-Nummer verwandelt. Und „Liar“ sowie „What You Need“ gehören wohl zu den besten Tracks der Platte. „Glory“ ist ein halbwegs gelungenes Album, das vor allem durch die erstaunliche Vielfalt punktet.

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