Bilder von Jeff Dieschburg bei der Frühjahrsausstellung des CAL. Die Vorlagen stammen von Bekka Björke und Jingna Zhang.
Foto: Gabrielle Antar
Das sollen die Anwälte von Jeff Dieschburg und Jingna Zhang tun, so der Veranstalter in einer Pressemitteilung. Der Streit ist damit vorerst noch nicht beigelegt.
Das sollen die Anwälte von Jeff Dieschburg und Jingna Zhang tun, so der Veranstalter in einer Pressemitteilung. Der Streit ist damit vorerst noch nicht beigelegt.
(mt) – Im Streit um das Kunstobjekt „Turandot“ von Maler Jeff Dieschburg, dem von einer Fotografin aus den USA Plagiat vorgeworfen wird, hat sich nun der Veranstalter, die Gemeinde Strassen, abermals zu Wort gemeldet. In einer Pressemitteilung macht sie deutlich, dass sie weder für noch gegen jemanden in dieser Streitfrage schlichten wolle, das sollten die Anwälte der beiden Kontrahenten tun.
Die Organisatoren der Biennale betonen allerdings in ihrer Stellungnahme, dass sie Wert auf die Einhaltung des Urheberrechtsschutzes legen würden, und dass auch alle Künstler, die für die 11. Biennale ausgewählt wurden, einen Vertrag unterzeichnet hätten, in dem festgelegt worden sei, dass die Werke Originale und frei von Urheberrechten anderer seien.
Jeff Dieschburg hatte für sein Diptychon mit dem Titel „Turandot“ eine Fotografie der Fotografin Jingna Zhang als Vorlage benutzt, die im November 2007 auf der Titelseite der Zeitschrift „Harper’s Bazaar Vietnam“ erschienen ist. Er sehe dies aber als eine künstlerische Aneignung, so die Veranstalter in ihrer Pressemitteilung. Die Jury der Biennale habe die Werke von Frau Zhang nicht gekannt, als sie Jeff Dieschburg den Förderpreis verliehen habe, betonen die Veranstalter.
Beiden Künstlern hat die Biennale nun vorgeschlagen, ein kontradiktorisches Gutachten erstellen zu lassen, das über Anwälte abgewickelt werde und den Streit klären solle. Der Veranstalter wolle damit seine Unparteilichkeit unterstreichen, so die Biennale in ihrer Pressemitteilung. Auf jeden Fall dürfe die Sicht eines Künstlers auf sein Werk weder Gegenstand des Spotts noch ein Vorwand für Hasstiraden in sozialen Netzwerken sein, so die Gemeinde Strassen abschließend.
Am 2. Juni, nach Bekanntwerden der Vorwürfe, hatte die Gemeinde ein Statement herausgegeben, dass sie in der Frage einen Experten zurate ziehen wolle, dessen Name nicht genannt wurde. Auf Rückfrage des „Luxemburger Wort“ am 16. Juni war nur zu erfahren, dass der Experte der Gemeinde zu diesem zweiten Statement geraten habe. Der Name bleibt aber weiterhin unter Verschluss.
Der Originaltext der Mitteilung vom 16. Juni auf Französisch:
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Wieder erschüttert ein Plagiatsvorwurf das Großherzogtum. Das Luxemburger Wort dokumentiert den Fall „Dieschburg vs. Zhang“ seit seinem Beginn chronologisch.