Europäischer Filmpreis für "The Favourite"
Europäischer Filmpreis für "The Favourite"
(dpa/AFP/dco) - Der Beste Film Europas ist in diesem Jahr "The Favourite". Das gab die Europäische Filmakademie bei der Verleihungsgala am Samstagabend in Berlin bekannt. Die britische Schauspielerin Olivia Colman spielt darin die übellaunige Queen Anne, um deren Gunst zwei Frauen (Rachel Weisz und Emma Stone) im 18. Jahrhundert buhlen.
"The Favourite" konnte gleich mehrere weitere Preise abräumen: Eine Trophäe erhielten jeweils der Regisseur, der Grieche Yorgos Lanthimos, und seine Hauptdarstellerin Coleman - beide waren bei der Gala nicht anwesend. Auch die Auszeichnung als Beste europäische Komödie des Jahres ging an den Film. Die Königshofgroteske galt insgesamt schon zuvor als großer Favorit.
Die Auszeichnung als bester Schauspieler ging an Antonio Banderas für seine Darstellung in Pedro Almodovars "Dolor y Gloria". Den Preis für das Beste Drehbuch konnte die Französin Céline Sciamma für "Portrait de la jeune fille en feu" erringen.
Zwei Luxemburger Koproduktionen waren vertreten: "Les Hirondelles de Kaboul" vom Conterner Studio 352/ Mélusine Productions war als Bester Animationsfilm nominiert (eine Adaptation des Erfolgsromans der algerischen Autorin Yasmina Khadra) und als Beste Komödie war "Tel Aviv on Fire", koproduziert von Samsa Film, im Rennen.
Als bester Animationsfilm konnte sich allerdings die spanisch-niederländische Koproduktion "Buñuel in the Labyrinth of the Turtles" durchsetzen und "Tel Aviv on Fire" musste sich letztlich doch dem Favoriten des Abends, "The Favourite", geschlagen geben.
Insgesamt sechs Filme waren in der Topkategorie als bester Spielfilm nominiert. Neben „The Favourite“ waren es "Systemsprenger", das Drama „Dolor y Gloria“, die Mafiageschichte „The Traitor“, das Sozialdrama „Les Misérables“ und Roman Polanskis neuer Film „An Officer and a Spy“ (französischer Originaltitel „J'accuse“).
Polanskis Film war mit vier Nominierungen ins Rennen gegangen, ebenso wie „The Traitor“ von Marco Bellocchio und „Dolor y gloria“ von Pedro Almodóvar. „The Favourite“ von Yorgos Lanthimos hatte neben vier Nominierungen in den Hauptkategorien zusätzlich schon vier Preise sicher, nämlich für Kamera, Schnitt, Kostüm und Maske. Bekannt war auch bereits, dass „Systemsprenger“ für die Musik geehrt werden würde.
Lebenswerkpreis für Werner Herzog
Als beste Serie wurde "Babylon Berlin" ausgezeichnet. Der Ehrenpreis für das Lebenswerk ging in diesem Jahr an Werner Herzog. Der deutsche Regisseur bedankte sich für die Auszeichnung und erinnerte in seiner Rede an die Bedeutung der Europäischen Union: Die EU sei das größte Friedensprojekt, das die Welt je gesehen habe. „Wir sollten darüber lieber froh sein.“
Oscar-Preisträgerin Juliette Binoche wurde für ihr Engagement für das Kino geehrt. "Les Misérables" von Ladj Ly erhielt den Preis der Filmkritik.
Im vergangenen Jahr war das polnische Drama „Cold War“ zum besten europäischen Film des Jahres gekürt worden. In diesem Jahr konnte er zusätzlich den Europäischen Publikumsfilmpreis gewinnen.
Der Europäische Filmpreis wird jährlich wechselnd in Berlin und in einer anderen europäischen Stadt vergeben. Die mehr als 3600 Mitglieder der Europäischen Filmakademie (EFA) stimmen über viele der Preisträger ab. Rund 900 Gäste waren geladen. In diesem Jahr fand die Gala im Haus der Berliner Festspiele in der Nähe des Kurfürstendamms statt.
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