Ein Streifzug durch 70 Jahre Luxemburger Kunstgeschichte
Ein Streifzug durch 70 Jahre Luxemburger Kunstgeschichte
(thi) - Eine Retrospektive vereint zurzeit in der Abtei Neumünster die Kreationen von mehr als 50 Preisträgern des '''Prix Grand-Duc Adolphe''. Diese Ausstellung ermöglicht einen interessanten Rückblick auf 70 Jahre Luxemburger Kulturschaffen.
1902 rief der damalige Großherzog Adolphe eine neue Auszeichnung für Luxemburger Künstler ins Leben: alle zwei Jahre sollte im Rahmen des Salon des ''Cercle artistique Luxembourg'' (CAL) der ''Prix Grand-Duc Adolphe'' vergeben werden. Seit seiner Gründung ehrte der Preis bereits 44 Mal Künstler, die im Salon des CAL aufgenommen sind.
Nathalie Becker, Kuratorin der Ausstellung in der Abtei Neumünster, erklärt: ''Die Preisträger wurden stets vom Großherzog bestimmt, auch heute noch. Mit dieser Auszeichnung will der Hof sein Interesse und seine Anerkennung an die Luxemburger Künstler zum Ausdruck bringen.''
Dass die Luxemburger Herrscher große Kunstliebhaber und -kenner sind, ist kein Geheimnis. Die Großherzogin Joséphine-Charlotte zum Beispiel war stolze Besitzerin einer großangelegten Kunstsammlung.
Großherzogin Maria Teresa besuchte noch letztes Jahr den Salon des CAL und zeigte viel Interesse für Werke zeitgenössischer Künstler: Marc Bertemes, Dani Neumann, Anna Recker...
Von Will Kessler bis Marc Bertemes
Über 50 Preisträger, die zwischen 1946 bis 2011 den ''Prix Grand-Duc Adolphe'' erhielten, sind nun in einer gemeinsamen Ausstellung in der Abtei Neumünster vereint. Betrachten kann der Besucher noch bis zum 3. März etwa hundert Kunstwerke , von Will Kessler bis Marc Bertemes, die die Luxemburger Kunstszene maßgeblich beeinflusst haben. Der Einfluss der ''Ecole de Paris'' auf einheimische Maler, der Weg vom Figurativem zur Abstraktion: die Vielseitigkeit dieser Ausstellung lädt den Beobachter zu einer historischen Zeitreise ein.
Die einzelnen Bilder und Skulpturen der Ausstellung mussten sowohl von Nathalie Becker als auch von André Haagen, Mitglied des CAL, in oft mühseliger Arbeit wiedergefunden werden. ''Die Arbeit glich oft einer polizeilichen Ermittlung'', erinnert sich die Kuratorin. Verschiedene Werke mussten zuerst bei Familienmitgliedern, bei Erben oder anderen Besitzern ausfindig gemacht werden.
Das künstlerische Erbe bewahren
Diese ''Prix Grand-Duc Adolphe Ausstellung'' wurde in Zusammenarbeit mit ''mécénArt'' zusammengestellt. Diese Vereinigung, im Januar 2010 gegründet und vom Maler Gust Grass geleitet, hat sich zum Ziel gesetzt, die Luxemburger Kreation zu unterstützen und das künstlerische Erbe zu bewahren.
Parallel zur Ausstellung erscheint bei den Editions Saint-Paul ein umfangreiches Kunstbuch mit Biografien der ausgestellten Künstler sowie verschiedenen Beiträgen von Kunstkritikern und Journalisten über die Kunstszene Luxemburgs.
- Die Ausstellung ''Prix Grand-Duc Adolphe'' ist bis zum 3. März in der Abtei Neumünster zu sehen. Täglich von 11 bis 18 Uhr. Infos: www.ccrn.lu
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