Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Der perfekte Weihnachts-Familienfilm
Kultur 2 Min. 13.12.2014 Aus unserem online-Archiv
Unsere Filmkritik

Der perfekte Weihnachts-Familienfilm

Wiplala,
Unsere Filmkritik

Der perfekte Weihnachts-Familienfilm

Wiplala,
Foto: Samsa Film
Kultur 2 Min. 13.12.2014 Aus unserem online-Archiv
Unsere Filmkritik

Der perfekte Weihnachts-Familienfilm

Man sieht sie eher selten im Produktionshause Samsa Film: Filme, die sich an ein jüngeres Publikum richten. Unsere Filmkritikerin Vesna Andonovic hat sich daher den Familienfilm "Wiplala" ganz genau angeschaut. 

Von Vesna Andonovic

Weihnachten und Kinderfilm sind eine Kombination, die sich – künstlerisch wie finanziell – meist als überaus fruchtbar erweist. Das beweisen unter anderem zeitlose Klassiker wie „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, „Little Lord Fauntleroy“ oder „A Christmas Carol“, die jahrein, jahraus pünktlich zum Fest der Liebe im Programm der kleinen Schwester der großen Leinwand auftauchen. Die luxemburgisch-niederländische Koproduktion „Wiplala“ wird solch einen Kultstatus, aller Wahrscheinlichkeit nach, wohl nicht erreichen, dennoch präsentiert sich die 93-Minuten-Produktion als perfekter Weihnachtsfilm, an dem kleine und große Zuschauer gleichermaßen ihren Spaß haben werden – und zwar „op Lëtzebuergesch“.

Man sieht sie eher selten im Produktionshause Samsa Film: Filme, die sich an ein jüngeres Publikum richten. Umso erfreulicher ist es dann aber, dass, wenn mal etwas in dem Bereich gemacht wird, das Resultat genauso ist, wie es sein sollte: unterhaltsam und dennoch nicht schal, herzerwärmend und dennoch nicht kitschig.

Wer ist denn nun dieser „Wiplala“, dessen Bekanntschaft der kleine Johannes und seine Familie, der schusselige Vater Blom und die große Schwester Nella Della, machen? Nun, dies ist sicher: Er ist kein „Wichtelchen“! Er ist einfach nur ein kleines Männlein, mit funky roter Lederjacke, das zwar zaubern – pardon „tinkeln“ – kann, aber seine Fähigkeit nicht wirklich unter Kontrolle hat – und das hat ein ziemlich turbulentes Abenteuer zur Folge.

„Made in Luxembourg“

Nach dem 1957 veröffentlichten Werk der niederländischen Kinderbuchautorin Annie M. G. Schmidt, die u. a. mit dem Hans-Christian-Andersen-Preis ausgezeichnet wurde, bringt ihr Landsmann Tim Oliehoek nun die von der Musik des Luxemburger Komponisten André Dziezuk stimmig untermalte Geschichte ins Kino, die mit Themen wie Selbstbehauptung und Selbstvertrauen und Aufarbeitung des Todes eines Elternteils auch durchaus Ernstes mitklingen lässt.

Größtenteils im Kehlener Filmland gedreht und mit abwechslungsreichen „Made in Luxembourg“-Spezialeffekten ausstaffiert – der „green screen“ lässt grüßen und ermöglichte nicht nur eine rasante Spielzeugauto-Fahrt, sondern auch einen schwindelerregenden Taubenritt, die selbst das Kind im Erwachsenen wieder erwecken –, erweist sich „Wiplala“ hierbei als perfekte Mischung von Unterhaltung und Kurzweile mit latentem „Honey I Shrunk the Kids“-Feeling. Dass der Film dann auch noch auf Luxemburgisch synchronisiert wurde – mit u. a. Jules Werner als Vater –, macht ihn auch für die kleinen Zuschauer leicht zugänglich.

Ein Film mit Happy-End, wie man es zu Weihnachten erwartet, wünscht, und vor allem genießt!


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

„Ich habe mich so in diese Orte verliebt“: Mit „Invisible Sue“ liefert der deutsche Filmemacher Markus Dietrich einen Film über eine junge Superheldin – mit viel Luxemburger Lokalkolorit.
Von Kaya (Anna Shirin Habedank, l.) bekommt Sue (Ruby M. Lichtenberg) ihr Superheldinnenkostüm.
Elf Tage Filmfestival in Luxemburg, an denen es mehr als vierzig Mal heißen wird: Licht aus, Film ab. Am Donnerstagabend ist der Auftakt mit der Luxemburger Koproduktion "The Breadwinner".
Luxembourg City Film Festival: d’Virbereedungen fir d’Ouverture en Donneschdeg, le 20 Fevrier 2018. Photo: Chris Karaba