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Childish Gambino holt als erster Rapper Grammy für beste Aufnahme
Kultur 1 3 Min. 11.02.2019 Aus unserem online-Archiv

Childish Gambino holt als erster Rapper Grammy für beste Aufnahme

Auch Jennifer Lopez und Smokey Robinson traten in L.A. auf.

Childish Gambino holt als erster Rapper Grammy für beste Aufnahme

Auch Jennifer Lopez und Smokey Robinson traten in L.A. auf.
AFP
Kultur 1 3 Min. 11.02.2019 Aus unserem online-Archiv

Childish Gambino holt als erster Rapper Grammy für beste Aufnahme

Zu wenig Hip-Hop, zu viele Männer: Diese alte Kritik scheint bei den Grammys endgültig angekommen zu sein.

(dpa) - Als erster Rapper hat Childish Gambino bei der Grammy-Verleihung den Hauptpreis für die beste Aufnahme des Jahres gewonnen. Sein Song „This Is America“ setzte sich bei der Gala am Sonntag in Los Angeles unter anderem gegen Drake mit „God's Plan“ sowie Kendrick Lamar und SZA mit „All The Stars“ durch. „This Is America“ gewann auch den Preis für das beste Lied des Jahres.

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Ludwig Göransson nahm den Preis für Childish Gambino entgegen.
Ludwig Göransson nahm den Preis für Childish Gambino entgegen.
AFP

Childish Gambino, bürgerlich Donald Glover, verfasste den Titel zusammen mit dem schwedischen Songschreiber Ludwig Göransson. Vor allem das dazugehörige Musikvideo, das voller Metaphern rund um Rassismus und Waffengewalt in den USA steckt, hatte für Gesprächsstoff gesorgt. Childish Gambino rappt über die Widersprüche eines Lebens als Afroamerikaner in den Vereinigten Staaten und tanzt im Video mit nacktem Oberkörper, während um ihn herum Gewalt und Chaos ausbrechen.


Harte Bilder: Childish Gambino in "This is America!"
Childish Gambinos blutiges Schock-Video "This is America"
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Die Menschen könnten sich unabhängig von ihrer Herkunft mit „This Is America“ identifizieren, sagte Göransson über den Song. „Er prangert Ungerechtigkeit an, feiert das Leben und vereinigt uns gleichzeitig.“ Glover erschien nicht zu der Verleihung. Auch Beyoncé und Jay-Z, Taylor Swift und Kendrick Lamar blieben der Gala fern.

Kacey Musgraves
Kacey Musgraves
AFP

Kacey Musgraves hat mit „Golden Hour“ den Preis für das beste Album des Jahres gewonnen. Sie setzte sich am Sonntag bei der Gala in Los Angeles unter anderem gegen Cardi B mit „Invasion Of Privacy“ und das Album „Scorpion“ von Rapper Drake durch. Ebenfalls nominiert waren Brandi Carlile für „By The Way, I Forgive You“, H.E.R. mit ihrem nach ihr benannten Album, Rapper Post Malone mit „Beerbongs & Bentleys“, Janelle Monáe mit „Dirty Computer“ sowie Kendrick Lamar mit weiteren Künstlern für das Album zum Superhelden-Film „Black Panther“.

Dua Lipa
Dua Lipa
AFP

Die britische Sängerin Dua Lipa („New Rules“) hat  den Preis als beste neue Künstlerin des Jahres gewonnen. Bei der Gala setzte die 23-Jährige sich unter anderem gegen das Geschwister-Duo Chloe x Halle und Country-Musiker Luke Combs durch. Nominiert waren ebenfalls Greta Van Fleet, H.E.R., Margo Price, Bebe Rexha und Jorja Smith. Neben den Kategorien Lied des Jahres, Aufnahme des Jahres und Album des Jahres ist die Auszeichnung als bester neuer Künstler eine der vier Hauptkategorien des wichtigsten Musikpreises der Welt.

Sehen Sie hier eine Auflistung der wichtigsten Preisträger:

  • Album des Jahres: Kacey Musgraves - „Golden Hour“
  • Aufnahme des Jahres: Childish Gambino - „This Is America“
  • Song des Jahres: Childish Gambino - „This Is America“
  • Bester Newcomer: Dua Lipa
  • Beste Pop-Solo-Performance: Lady Gaga - „Joanne“
  • Beste Pop-Duo-Performance: Lady Gaga und Bradley Cooper - „Shallow“
  • Bestes Popgesangs-Album: Ariana Grande - „Sweetener“
  • Bestes traditionelles Popgesangs-Album: Willie Nelson - „My Way“
  • Bestes Dance-/Electronic-Album: Justice „Woman Worldwide“
  • Bestes Rock-Album: Greta Van Fleet - „From the Fires“
  • Bestes Rap-Album: Cardi B - „Invasion of Privacy“
  • Bester R&B-Song: Ella Mai - „Boo'd Up“
  • Bestes zeitgenössisches Album: The Carters - „Everything is Love“

Überraschungsgast

Lady Gaga und Jada Pinkett Smith begrüßten Alicia Keys, Michelle Obama und Jennifer Lopez (vlnr).
Lady Gaga und Jada Pinkett Smith begrüßten Alicia Keys, Michelle Obama und Jennifer Lopez (vlnr).
AFP

Der von Sängerin Alicia Keys moderierte Abend wurde über dreieinhalb Stunden klar von Frauen beherrscht. Unter anderem waren Auftritte von Lady Gaga, Janelle Monáe, Jennifer Lopez und H.E.R. zu sehen. Besonders gefeiert wurden Soul-Sängerin Diana Ross und Country-Musikerin Dolly Parton. Die frühere First Lady Michelle Obama kam als Überraschungsgast auf die Bühne.

„Ob wir Country, Rap oder Rock mögen: Musik hilft uns dabei, uns selbst, unsere Würde und unser Leid, unsere Hoffnungen und Freude zu teilen“, sagte die 55-Jährige. „Musik hat mir immer geholfen, meine Geschichte zu erzählen.“

Wermutstropfen im Vorfeld

Nach der überraschenden Absage von Ariana Grandes Auftritt bei der Grammy-Verleihung setzten die Veranstalter kurzfristig auf andere hochkarätige Musiker wie Lady Gaga, Cardi B, Janelle Monae und Travis Scott. Zudem kamen die Red Hot Chili Peppers mit Rapper Post Malone auf die Bühne, Country-Sängerin Dolly Parton wurde mit einem Auftritt mehrerer Künstler geehrt werden. Sängerin Alicia Keys, die bereits 15 Grammys gewonnen hat, führte als Gastgeberin durch den Abend.

Die kurzfristige Absage Ariana Grandes hatte zu Diskussionen über Planungen der glamourösen Preisverleihung geführt. Laut Produzenten der Show konnte Grande, die am Freitag ihr neues Album „Thank U, Next“ veröffentlicht hatte, kurzfristig keine Show auf die Beine stellen. Grande hatte dieser Darstellung widersprochen und erklärt, drei verschiedene Songs vorgeschlagen zu haben und „über Nacht einen Auftritt“ vorbereiten zu können. Es gehe hier aber um „Kunst und Ehrlichkeit“ und nicht darum, „anderen einen Gefallen zu tun“.


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