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Biete Zimmer, suche Mitbewohner
Kultur 2 Min. 14.10.2018 Aus unserem online-Archiv

Biete Zimmer, suche Mitbewohner

 Mit der Unterstützung seiner Ex-Schwiegermutter Valerie (Fabienne Elaine Hollwege) hat Max (Tommy Schlesser) nach dem Auszug seiner Frau schnell einen Mitbewohner gefunden.

Biete Zimmer, suche Mitbewohner

Mit der Unterstützung seiner Ex-Schwiegermutter Valerie (Fabienne Elaine Hollwege) hat Max (Tommy Schlesser) nach dem Auszug seiner Frau schnell einen Mitbewohner gefunden.
Foto: Calach Films
Kultur 2 Min. 14.10.2018 Aus unserem online-Archiv

Biete Zimmer, suche Mitbewohner

Maximilian RICHARD
Maximilian RICHARD
„Zëmmer zu verlounen“ erzählt die Geschichte des Schauspielers Max. Nach einem Schicksalsschlag plagen ihn finanzielle Sorgen. Um sich ein Dach über dem Kopf leisten zu können, braucht er einen Mitbewohner – ganz so einfach ist das aber nicht.

Max‘ Leben steht plötzlich Kopf. Seine Frau verlässt ihn, zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus und nimmt alle Möbel mit. Auf einmal ist er alleine in einem großen, leeren Appartment in Luxemburg–Stadt und muss selbst für die Miete aufkommen. Das ist für Max (Tommy Schlesser) allerdings gar nicht so einfach, denn er ist nicht wie seine zukünftige Ex-Frau Sophie (Hana Sofia Lopes) Ärztin, sondern Schauspieler – und dazu noch kein besonders erfolgreicher.

Einfach ausziehen kommt für ihn allerdings auch nicht infrage. Denn ohne nennenswertes Einkommen hat Max auf dem Wohnungsmarkt in Luxemburg keine Chance. Not macht aber bekanntlich erfinderisch: Ein Mitbewohner muss her.

Mit der Unterstützung seiner Schwiegermutter Valerie (Fabienne Elaine Hollwege) ist ein solcher schnell gefunden: Den Käse und Rotwein liebenden Franzosen Henri, der von seiner Frau aufgrund diverser Liebschaften aus der Wohnung geworfen wurde.

Max hat allerdings ein besonderes Talent. Ihm gelingt es, jeden, der mit ihm zusammenwohnt wieder zum Auszug zu bewegen. Und so lernen die Zuschauer jede Folge einen neuen Mitbewohner kennen: erst einen Medizinstudenten, der seinen Eltern auf der Tasche liegt, dann einen Hipster aus London, für den Luxemburg viel zu rückständig ist. Mit weiteren Mitbewohnern und Klischees wird in der Serie nicht gespart.

Aller guten Dinge sind drei

Nach „Weemseesdet“ (2011) und „Comeback“ (2013) hat Luxemburg mit „Zëmmer zu verlounen“ seine dritte Sitcom. Die Serie wurde mit Unterstützung des Film Fund von Calach Films produziert und von einer Gruppe regieführender Autoren unter der Leitung von Marco Serafini entwickelt. Für den Regisseur, der unter anderem bereits bei Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen Regie führte, ist es das erste Projekt in Luxemburg.

Das Rad neu erfunden haben die Macher mit ihrer Serie aber nicht. Nach jeder Pointe weist eine Lachtonspur deutlich auf den mal mehr oder weniger guten Witz hin. Und auch die schauspielerische Leistungen halten sich eher in Grenzen. So werden Emotionen von den Figuren eher herausgeschrien und sitcomtypisch überschwänglich dargestellt.

Da hilft auch nicht der Promifaktor von Hauptdarsteller Tommy Schlesser, der unter anderem bereits die Hauptrolle in „Comeback“ und einer Rosamunde-Pilcher-Verfilmung gespielt hat.

Dennoch weiß die Serie zu unterhalten und dem Zuschauer den ein oder anderen Lacher abzugewinnen. Und hinter der seichten Fassade steckt sogar hin und wieder ein Stück Gesellschaftskritik. Denn Max Lebenssituation ist in Anbetracht der aktuellen Lage auf dem Luxemburger Wohnungsmarkt gar nicht so abwegig.

Zudem zeigt sich trotz allen Anscheins, dass Max mit seinen Problemen nicht alleine dasteht. Denn nicht nur er hat sowohl mit finanziellen, als auch persönlichen Problemen zu kämpfen. So lässt etwa die sonst so schlagfertige und erfolgreich wirkende Valerie immer wieder durchblicken, dass auch sie nicht in Geld schwimmt und mit Problemen zu kämpfen hat.

Dennoch versucht sie zwanghaft, die Illusion aufrechtzuerhalten – und das zeigt: Nicht nur bei Film und Fernsehen ist alles Schall und Rauch.

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Die Folgen der Serie werden dienstags um 20 Uhr auf RTL Lëtzebuerg ausgestrahlt. Die zwölf Folgen sind jeweils 15 Tage nach der Ausstrahlung in der Mediathek verfügbar. 


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