Berthe Lutgen erste Preisträgerin
Berthe Lutgen erste Preisträgerin
Sie ist die erste Trägerin des neuen Lëtzebuerger Konschtpräis: Berthe Lutgen. Wie das Kulturministerium in einer Stellungnahme mitteilte, wurde der Künstlerin diese besondere, neu geschaffene Auszeichnung nach dem Juryentscheid zuerkannt.
„Für ihr unermüdliches Engagement für die Künste und die Gesellschaft, für die Entwicklung einer eigenen und unmissverständlichen künstlerischen Sprache, für ihr großartiges Werk und ihren beruflichen Werdegang gehen meine Glückwünsche und mein Dank an die Preisträgerin Berthe Lutgen“, erklärte Ministerin Sam Tanson.
Die heutige Kunstszene des Landes sei entscheidend auch von ihrer Handschrift geprägt: „Denn es sind Lebensläufe wie der Ihre, die die Kraft haben, als mächtige Quellen der Inspiration und Orientierung für eine ganze Generation von Künstlern und Bürgern zu wirken“, so Tanson.
„Ein ganz persönlicher Platz in der luxemburgischen Kunstszene“
Die Jury – bestehend aus Jamie Armstrong, Marie-Claude Beaud, Lucien Kayser, Paul Reiles und Edmond Thill – begründete ihre Wahl wie folgt: „Die Mitglieder der vom Kulturministerium für die erste Ausgabe des Lëtzebuerger Konschtpräis eingesetzten Jury haben ihre Wahl einstimmig auf die Künstlerin Berthe Lutgen getroffen, da sie in allen Punkten den Kriterien zu entsprechen schien, die bei der Schaffung des Preises aufgestellt wurden: ein anerkannter Werdegang und eine Reihe von Werken, ein ganz persönlicher Platz in der luxemburgischen Kunstszene.“
Berthe Lutgen gehöre zu den Künstlergenerationen, die zwischen 1930 und 1950 geboren wurden und deren beste Künstlerinnen und Künstler einen echten Bruch in der Kunstpraxis des Landes verursachten; Op-Art, Happening und Land-Art waren damals noch unbekannt. Zu diesen neuen Richtungen gehörte auch soziales und politisches Engagement, das viel Initiative und Mut erforderte.
Wie viele ihrer Zeitgenossen habe Berthe Lutgen damals einen langen Weg ohne die geringsten Zugeständnisse begonnen. „Für sie, die 1971 den MLF in Luxemburg gründete, war die Kunst parallel immer mit ihrem Feminismus verbunden, um Ungerechtigkeiten anzuprangern und gegen Gewalt gegen Frauen zu kämpfen.“
„So hat die Jury in Berthe Lutgen die glückliche Art und Weise erkannt, in der sie künstlerische Exzellenz und bürgerschaftlichen Kampf miteinander verbindet; ein Werk, in dem sich auf der einen Seite eine gewandte Malerin und auf der anderen Seite eine Zeichnerin von seltener Effizienz durchgesetzt hat.“
Neuer Blick auf die Kunstgeschichte des Großherzogtums
„Die Jury ist schließlich der Ansicht, dass sich dieser erste Konschtpräis, abgesehen von der fairen Wahl der Preisträgerin, als heilsam für einen neuen, umfassenderen und differenzierteren Blick auf die Kunstgeschichte des Großherzogtums erweisen kann“, schreibt die Jury in ihrer Stellungnahme.
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis soll alle zwei Jahre verliehen werden und zeichnet einen Künstler/eine Künstlerin für sein/ihr Gesamtwerk, seine/ihre Karriere und sein/ihr nachhaltiges Engagement für die luxemburgische Kunstszene aus.
Die Preisverleihung findet am 11. November 2022 im Rahmen der Luxembourg Art Week statt.
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