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Bei Kairo: Archäologen entdecken Totentempel und weitere Särge
Kultur 17.01.2021 Aus unserem online-Archiv

Bei Kairo: Archäologen entdecken Totentempel und weitere Särge

Archivfoto: Erst im vergangenen Jahr hatten Archäologen 59 Sarkophage gefunden.

Bei Kairo: Archäologen entdecken Totentempel und weitere Särge

Archivfoto: Erst im vergangenen Jahr hatten Archäologen 59 Sarkophage gefunden.
Foto: AFP
Kultur 17.01.2021 Aus unserem online-Archiv

Bei Kairo: Archäologen entdecken Totentempel und weitere Särge

Die Totenstadt Sakkara gibt ihre Geheimnisse preis: Nach einem spektakulären Fund im letzten Jahr haben Archäologen nun einen Totentempel und 50 weitere Sarkophage entdeckt.

(dpa) - In der Totenstadt Sakkara bei Kairo haben Archäologen einen Totentempel, 50 weitere Sarkophage und verschiedene Artefakte aus altägyptischer Zeit entdeckt.

Darunter sind laut Mitteilung des Antikenministeriums ein vier Meter langer Papyrus mit einem Kapitel aus dem Totenbuch, das im alten Ägypten als Grabbeigabe üblich war. Die Forscher hätten auch Totenmasken und Spiele wie das seinerzeit verbreitete Senet-Spiel entdeckt. Die Funde stammen aus der Zeit des Neuen Reiches aus den Jahrhunderten etwa 1550 bis 1070 vor Christus.


ARCHIV - 30.04.1970, Marokko, ---: Das Papyrusboot Ra II auf hoher See, aufgenommen im April 1970. Im Mai 1970 segelte der norwegische Abenteurer Thor Heyerdahl in einem Boot aus Papyrus, der Ra II, von Marokko bis zur Karibik-Insel Barbados. 57 Tage später, am 12. Juli 1970, erreichte die achtköpfige Mannschaft den Hafen Bridgetowns, der Hauptstadt von Babardos. (zu dpa "Thor Heyerdahl - Umweltaktivist in den Fußstapfen der alten Ägypter") Foto: UPI/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Norweger auf den Spuren der alten Ägypter
Thor Heyerdahl war sicher, dass die Menschen schon im Altertum die großen Meere überqueren konnten. Um das zu beweisen, segelte er vor 50 Jahren in einem Papyrusboot über den Atlantik.

Sakkara liegt am Nil südlich von Kairo und diente in pharaonischer Zeit als Friedhof für die Hauptstadt des Reiches Memphis. Die bei Touristen beliebte Sehenswürdigkeit zählt zum Unesco-Weltkulturerbe. 

Die Pyramiden von Sakkara gelten als ein „großes Meisterwerk architektonischen Designs“, wie die Unesco schreibt. Dort liegt auch die berühmte 5.000 Jahre alte Stufenpyramide von Pharao Djoser.

Die Stufenpyramide des altägyptischen Königs Djoser.
Die Stufenpyramide des altägyptischen Königs Djoser.
Foto: DEZALB via Pixabay

Angeführt werden die Ausgrabungen in Sakkara von Sahi Hauass, der als einer der einflussreichsten und kundigsten Archäologen Ägyptens gilt und der kurzzeitig auch Antikenminister war. Hauass hat mehrere wichtige Ausgrabungen in dem nordafrikanischen Land geleitet und etwa auch die Untersuchung von Mumien mit neuen forensischen Methoden vorangetrieben. 

Unter anderem wegen seines dominanten Führungsstils hat er aber auch Kritik auf sich gezogen. Im Jahr 2002 hatten er und sein Team die Erforschung des Belüftungsganges in der Cheops-Pyramide live übertragen. Kollegen kritisierten neben dieser ungewöhnlichen Herangehensweise auch die Wissenschaftlichkeit der Arbeit.


A picture taken on October 3, 2020 shows one of the sarcophaguses, excavated by the Egyptian archaeological mission which resulted in the discovery of a deep burial well with more than 59 human coffins closed for more than 2,500 years, displayed during a press conference  at the Saqqara necropolis, 30 kms south of the Egyptian capital Cairo. - They were unearthed south of Cairo in the sprawling burial ground of Saqqara, the necropolis of the ancient Egyptian capital of Memphis, a UNESCO World Heritage site. Their exteriors are covered in intricate designs in vibrant colours as well as hieroglyphic pictorials. (Photo by Khaled DESOUKI / AFP)
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Das Antikenministerium hatte in vergangenen Monaten schon zahlreiche spektakuläre Funde aus Sakkara bekanntgegeben, darunter rund 160 Särge in teils sehr gutem Zustand. Im November hatte Antikenminister Chalid al-Anani erklärt, dass Sakkara erst „rund ein Prozent“ dessen freigegeben habe, was dort verborgen sei. Ausgestellt werden sollen die Funde unter anderem im Großen Ägyptischen Museum, das an den Pyramiden von Giseh gebaut wird und das dieses Jahr öffnen soll.


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