Al Pacino wird 80 – und drehte sogar schon mal in Luxemburg
Al Pacino wird 80 – und drehte sogar schon mal in Luxemburg
(dpa/thi) - Al Pacino ist eine Leinwandlegende – und seine langjährige Karriere hat ihn dabei sogar schon bis ins kleine Großherzogtum geführt: Genauer gesagt nach Esch/Alzette, wo er 2003 in die Haut des Geldverleihers Shylock schlüpfte – in Michael Radfords Shakespeare-Adaptierung von „The Merchant of Venice“ in Esch/Alzette.
Doch bei seiner jüngsten Verwandlungskunst in „The Irishman“ (2019) half auch der Computer mit. Der US-Schauspieler, der am Samstag seinen 80. Geburtstag feiert, wurde in dem Mafiaepos einer aufwendigen Verjüngungskur unterzogen. Starregisseur Martin Scorsese ließ neben Pacino auch Robert De Niro und Joe Pesci über einen Zeitraum von 40 Jahren altern. Doch am Ende war es die Schauspielkunst, die dem brillanten Pacino seine neunte Oscar-Nominierung einbrachte. Kaum zu glauben – es war seine erste Zusammenarbeit mit Regisseur Scorsese.
Zuletzt in drei Produktionen
Mit seinen 80 Frühlingen mischte Pacino zuletzt in gleich drei Produktionen mit. Auf die Nebenrolle in „The Irishman“ folgte eine Serien-Hauptrolle in „Hunters“. In der Nazi-Jäger-Serie spielt der ergraute Star einen Holocaust-Überlebenden. Davor hatte er einen Auftritt als Filmagent in Quentin Tarantinos „Once Upon a Time in Hollywood“. Bei der Oscar-Verleihung im Februar war es ausgerechnet sein Co-Star Brad Pitt, der als Nebendarsteller in „Once Upon a Time in Hollywood“ den Oscar holte, während Pacino für „The Irishman“ leer ausging.
Doch Pacino kann sich mit einem Goldjungen trösten. 20 Jahre nach seiner ersten Oscar-Nominierung für „The Godfather“ (1973) schaffte er es 1993 im achten Anlauf mit der Rolle des blinden Ex-Offiziers und raubeinigen Charmeurs Frank Slade in „Scent of a Woman“ (1992) auf die Oscar-Bühne. Davor ging er für Auftritte in Filmen wie „Serpico“ (als gebrochener Cop), „Dog Day Afternoon“ (als Geiselnehmer) oder „Glengarry Glen Ross“ (als verschlagener Immobilienmakler) leer aus.
Weltruhm erlangte er jedoch nicht durch einen Preis – sondern seine Darstellung von Michael Corleone in dem Mafia-Drama „The Godfather“, die Pacino zum international bekannten Hollywood-Star machte.
Stets der Bühne treu geblieben
Pacino hatte keine leichte Kindheit. Nach der frühen Scheidung seiner Eltern wuchs er unter ärmlichen Verhältnissen bei den sizilianischen Großeltern in der New Yorker Bronx auf. Bei der New Yorker Theatergruppe „The Living Theatre“ hat er in den frühen '60er-Jahren mit Martin Sheen gearbeitet.
Er nahm bei Charles Laughton und dem legendären „Method“-Lehrer Lee Strasberg Unterricht. Mit Ende 20 stand er auf den New Yorker Bühnen, auf der Leinwand fiel er erstmals 1971 als neurotischer Drogendealer in „The Panic in Needle Park“ auf.
Shakespeare-Fan
Trotz Hollywood-Karriere blieb der Shakespeare-Fan dem Theater treu und kehrte immer wieder auf die Bühne zurück, etwa in Oscar Wildes „Salome“, in Shakespeares „Julius Cäsar“, in Brechts „Aufstieg und Fall des Arturo Ui“ und in „König Ödipus“ von Sophokles. 2015 trat er in dem Drama „China Doll“ am New Yorker Broadway auf. Er vermisse seine Heimatstadt New York, erzählte Pacino dem „Daily Inquirer“. Aber wegen seiner drei Kinder lebe er in Los Angeles. „Ihr Leben ist ein wichtiger Teil meines Lebens“, versicherte der Star.
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