"Why are you here?"
"Why are you here?"
(dpa/TJ) - Eigentlich wollte der Brexit-Wortführer Nigel Farage den Plenarsaal des EU-Parlaments nie wieder betreten. Anfang Juni hatte er angekündigt: „Ich hoffe, dass ich hier das letzte Mal in der Eigenschaft als Vertreter eines Mitgliedsstaates spreche.“ Nun stand er doch wieder da - und genoss die Aufmerksamkeit, die ihm nach dem Votum der Briten für einen EU-Austritt Großbritanniens zuteil wurde. Vor 17 Jahren habe man ihn noch für seine Brexit-Kampagne ausgelacht, sagte er.
Jean-Claude Juncker betonte vor dem EU-Parlament, man müsse die demokratische Entscheidung der Briten respektieren. Als Farage applaudierte, wurde der EU-Kommissionspräsident leicht ungehalten und fragte den Europaabgeordneten, wieso er eigentlich gekommen sei. Er habe schließlich für den Brexit geworben.
Am Ende sprach er nur noch französisch mit dem Briten - Juncker klang dabei versöhnlich, aber nicht ohne die ihm eigene Ironie: „Ich habe es, Herr Farage, gemocht, mit Ihnen zu debattieren. Wir haben denselben Sinn für Humor.“ Er bedauere es sehr, dass dies nun das letzte Mal gewesen sei. „Denn Sie werden nicht wiederkommen.“
Juncker will keine Zeit verlieren
Nach dem Brexit-Votum hat EU-Kommissionschef Juncker Großbritannien zum schnellen Handeln aufgefordert. „Ich möchte, dass Großbritannien seine Position klärt. Wir können uns nicht auf einen langen Zeitraum der Ungewissheit einlassen“, sagte Juncker am Dienstag bei einer Sondersitzung des Europaparlaments in Brüssel.
Bevor Großbritannien seinen Wunsch nach einem EU-Austritt nicht offiziell angemeldet habe, gebe es auch keine Verhandlungen. „Ich habe meinen Kommissaren verboten, mit Vertretern der britischen Regierung zu diskutieren. Solange es keine Notifizierung gibt, gibt es auch keine Verhandlungen.“
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