Wenig Sympathie für Sarkozy
Wenig Sympathie für Sarkozy
(ml) - Im kommenden Jahr wird in Frankreich ein neuer Staatspräsident bestimmt. Die Konservativen wollen keine zweite Amtszeit von Nicolas Sarkozy. Bei der ersten Runde der Vorwahlen wurde der Ex-Präsident mit 22 Prozent der Stimmen abgestraft und ist als Drittplatzierter ausgeschieden. Heißester Anwärter für die Spitzenkandidatur im bürgerlichen Lager ist nun der nüchterne François Fillon.
Ausgerechnet der 63-Jährige, der unter Präsident Sarkozy als Premier diente, und immer wieder vom damaligen Staatschef gedemütigt wurde, verbuchte im ersten Durchgang 44 Prozent der Stimmen. Am kommenden Sonntag tritt Fillon in der Stichwahl gegen den deutlich abgeschlagenen Alain Juppé (28 Prozent) an.
Fillon punktet auch in den Grenzgebieten
Auch in der grenznahen Region "Alsace-Champagne-Ardenne-Lorraine" setzte sich François Fillon souverän durch. Allerdings war der Abstand zwischen den beiden anderen Widersacher wesentlich geringer als auf nationaler Ebene.
In den Vogesen durchbrach Fillon die 50-Prozent-Marke. Im Departement Moselle heimste er 45 Prozent der Stimmen ein. Sarkozy und Juppé lieferten sich dort mit jeweils 24 Prozent ein Kopf-an-Kopf Rennen.
In Meurthe-et-Moselle hat Fillon mit 44,2 Prozent erneut die Nase vorn. Danach folgen Juppé (27,3 Prozent) und Sarkozy (21,6 Prozent). Ein ähnliches Bild bietet sich im Departement Meuse: Fillon ist mit 46,6 Prozent sowohl Juppé als auch Sarkozy überlegen, die beide jeweils 23 Prozent einfuhren.
Keine Träne für Sarkozy
Der umtriebige und meist dominant auftretende Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy, der am Sonntagabend seinen Rückzug aus der Politik ankündigte, scheint auch bei vielen luxemburgischen Politikern, auf wenig Sympathien zu stoßen. Nachhahltigkeitsminister François Bausch kommentiert Sarkozys Scheitern bei der Vorwahl der Republikaner lediglich mit einem "ouff.."
LSAP-Fraktionschef Alex Bodry spricht von einer unmissverständlichen Botschaft an die Adresse von Sarkozy. Es bleibe zu hoffen, dass bei den Sozialisten François Hollande die Botschaft verstanden habe, so Bodry: "Die Zeit ist gekommen, um zu verzichten."
DP-Fraktionschef Eugène Berger erfreut sich darüber, dass die Wähler Sarzozy in die Abstellkammer verfrachtet haben.
Auch der LSAP-Abgeordnete Franz Fayot verbirgt seine Freude nicht, dass Frankreichs Ex-Präsident ausgeschaltet wurde.
Laurent Mosar, außenpolitischer Sprecher der CSV, wertet die Vorwahl der Republikaner als einen "enormen Erfolg" und hofft, dass François Fillon der künftige französische Präsident sein wird. Nach einer vernichtenden Niederlage sei Nicolas Sarkozy ein Ausstieg gelungen, der dem eines großen Präsidenten würdig sei, unterstreicht Mosar.
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