Verdacht auf „finanzielle Unregelmäßigkeiten“
Verdacht auf „finanzielle Unregelmäßigkeiten“
(dpa) - Wegen des Verdachts auf „finanzielle Unregelmäßigkeiten“ bei der rechtsextremen Front National (FN) hat das Europaparlament die EU-Antibetrugsbehörde Olaf eingeschaltet. Die französische Partei steht im Verdacht, EU-Geld für Assistenten von Europaabgeordneten bezogen zu haben, obwohl diese anscheinend für die Partei in Frankreich arbeiteten. Dies teilte das Parlament am späten Montagabend mit.
Parteichefin Marine Le Pen kündigte über den Kurzmitteilungsdienst Twitter an, gegen EU-Parlamentspräsident Martin Schulz werde Anzeige wegen falscher Beschuldigung erstattet.
Es gibt nach Angaben des Parlaments Hinweise auf Unregelmäßigkeiten bei insgesamt 20 Assistenten. Der vermutete finanzielle Schaden würde sich über die gesamte Legislaturperiode - also von 2014 bis 2019 - auf 7,5 Millionen Euro belaufen, war aus Parlamentskreisen zu erfahren.
Unterstützung aus EU-Töpfen darf laut Parlamentsvorschriften nur für Hilfen bezogen werden, „die für die Ausübung des parlamentarischen Mandats des Abgeordneten erforderlich sind und damit in unmittelbarem Zusammenhang“ stehen. Verträge mit „Fraktionen des Parlaments oder politischen Parteien“ sind ausdrücklich ausgeschlossen. Die FN ist mit 22 Abgeordneten im Europaparlament vertreten, darunter auch Le Pen.
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