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USA und Russland verhandeln in Wien über atomare Abrüstung
International 22.06.2020 Aus unserem online-Archiv

USA und Russland verhandeln in Wien über atomare Abrüstung

Ein erstes Fazit der Verhandlungen wollen die Unterhändler voraussichtlich an diesem Dienstag ziehen.

USA und Russland verhandeln in Wien über atomare Abrüstung

Ein erstes Fazit der Verhandlungen wollen die Unterhändler voraussichtlich an diesem Dienstag ziehen.
Foto: dpa
International 22.06.2020 Aus unserem online-Archiv

USA und Russland verhandeln in Wien über atomare Abrüstung

In wenigen Monaten läuft das Abkommen zur atomaren Abrüstung zwischen Moskau und Washington aus. Beide Länder verhandeln nun darüber. Die USA hätten gern auch ein anderes Land in Wien dabei gehabt.

(dpa) - Russland und die USA haben mit Gesprächen zur Rettung ihres letzten großen atomaren Abrüstungsabkommens begonnen. Unterhändler beider Länder trafen sich dazu am Montag in Wien. Große Hoffnungen auf eine Einigung gab es aber nicht. 

Der Sonderbeauftragte der US-Regierung für Abrüstungsfragen, Marshall Billingslea, schrieb auf Twitter, die Verhandlungen hätten ohne China begonnen. Washington möchte Peking in einen neuen Abrüstungsvertrag zur Begrenzung strategischer Atomwaffen einbeziehen. Das bisherige Abkommen „New Start“ läuft in acht Monaten am 5. Februar 2021 aus.

Der New-Start-Vertrag  

Wird der Vertrag nicht verlängert oder ein neues Abkommen geschlossen, gäbe es erstmals seit Jahrzehnten keinen Vertrag mehr, der dem Lagerbestand an strategischen Kernwaffen Grenzen setzt. Von russischer Seite ist Vize-Außenminister Sergej Rjabkow nach Österreich gereist. Aus russischen Diplomatenkreisen hieß es, er könnte schon am Montagabend wieder zurück nach Moskau fliegen. Rjabkow hatte zuletzt wegen der Kürze der verbleibenden Zeit bis zum Auslaufen des Vertrags kaum Hoffnungen auf Erfolg gemacht.


HANDOUT - 28.11.2019, Nordkorea, ---: Dieses undatierte von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA am 28.11.2019 zur Verfügung gestellte Foto zeigt den Abschuss einer Rakete. ACHTUNG: Das Foto wurde von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellt. Sein Inhalt kann nicht eindeutig verifiziert werden. Foto: -/KCNA/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Nordkorea meldet bedeutenden Test auf Satellitenstartgelände
Die Raketen- und Satellitenanlage in Sohae, die eigentlich abgebaut werden sollte, ist wieder in Betrieb. Den USA erteilt Pjöngjang derweil eine neue Gesprächsabsage.

Die amerikanische Seite will voraussichtlich an diesem Dienstag eine erste Bilanz ziehen. Im Vorfeld der Gespräche wurde kein Zeitrahmen öffentlich gemacht. Russland hatte wegen der US-Präsidentenwahl Anfang November auf einen raschen Verhandlungsbeginn gedrungen.

Der New-Start-Vertrag sieht vor, die Nukleararsenale Russlands und der USA auf je 800 Trägersysteme und 1.550 einsatzbereite Atomsprengköpfe zu verringern. Erst im vergangenen Sommer war ein anderes wichtiges Abrüstungsabkommen beider Länder aufgekündigt worden: der INF-Vertrag über das Verbot landgestützter atomarer Kurz- und Mittelstreckenwaffen.


An Italian Air Force Panavia Tornado fighter jet takes off from Ovda airbase, some 40 km (25 miles) north of Eilat, during the Blue Flag drill November 25, 2013. The Blue Flag drill is a two-week multilateral air force drill with air forces of Israel, the United States, Greece and Italy. REUTERS/Amir Cohen (ISRAEL - Tags: TRANSPORT MILITARY)
Möglicher US-Rückzug aus „Open-Skies“-Abkommen löst Sorge aus
Ein weiteres wichtiges Abkommen mit Russland scheint auf der Kippe zu stehen: Die USA wollen aus dem „Open-Skies“-Vertrag aussteigen.

Aus Sicht der US-Regierung wird der New-Start-Vertrag den Herausforderungen der Zukunft nicht mehr gerecht. Sie will deshalb China mit in ein multilaterales Abkommen einbeziehen. Peking lehnte das aber ab.

Die USA hatten zuletzt den Ausstieg aus dem Abkommen über militärische Beobachtungsflüge („Open Skies“) angekündigt, weil Russland sich an das Abkommen nicht halte. Moskau wies das zurück.

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