Unverschleierte Frau im Iran mit Joghurt attackiert
02.04.2023
Das Video sorgt für Aufsehen im Iran. Auf der Überwachungskamera eines Lebensmittelladens in der Stadt Shandiz geht ein Mann eine junge Frau an, die kein Kopftuch trägt. Erst mit Worten, dann attackiert er sie mit einem Becher Joghurt.
Vergangenen Donnerstag hatte das Innenministerium an Bürger appelliert, unverschleierte Frauen zur Rede zu stellen. Das Kopftuch sei „eine der zivilisatorischen Grundlagen der iranischen Nation“ hieß es.
Der Justizchef der Islamischen Republik drohte laut Berichten mehrere iranischer Medien vom Samstag Frauen, die sich in der Öffentlichkeit ohne Kopftuch zeigen, mit gnadenloser Verfolgung.
Kopftuch gesetzlich vorgeschrieben
Der demonstrative Verzicht auf ein Kopftuch ist nach dem Tod einer jungen Kurdin, die von der Sittenpolizei im September festgenommen wurde, weil sie angeblich gegen die Hidschab-Vorschriften verstoßen hatte, zu einem zentralen Symbol des Widerstands gegen die Regierung in Teheran geworden.
Irans Präsident Ebrahim Raisi betonte am Samstag im Staatsfernsehen, dass das Kopftuch in der Islamischen Republik gesetzlich vorgeschrieben sei.
„Wenn jemand aus irgendeinem Grund nicht fest an den Hijab glaubt, ist die Verpflichtung, das Gesetz zu befolgen, immer noch das, was eine rechtmäßige Gesellschaft ausmacht.“
Wer gegen die Auflagen der 1979 eingeführten islamischen Scharia verstößt, muss mit Geldstrafen oder Verhaftung rechnen.
Der Ladenbesitzer, der den Joghurtangreifer aus seinem Lokal warf, wurde unterdessen von den Behörden verwarnt. Lokale Medien zitierten ihn mit den Worten, er habe sein Geschäft wieder öffnen dürfen, vor Gericht müsse er sich demnächst wohl erklären.
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