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UN-Sicherheitsrat kündigt neue Sanktionen an
International 2 Min. 10.09.2016 Aus unserem online-Archiv
Nach Atomtest Nordkoreas

UN-Sicherheitsrat kündigt neue Sanktionen an

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kritisierte den Atomtest Nordkoreas vom Freitag auf das Schärfste und forderte vom UN-Sicherheitsrat eine "angemessene Reaktion"...
Nach Atomtest Nordkoreas

UN-Sicherheitsrat kündigt neue Sanktionen an

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kritisierte den Atomtest Nordkoreas vom Freitag auf das Schärfste und forderte vom UN-Sicherheitsrat eine "angemessene Reaktion"...
Foto: AFP
International 2 Min. 10.09.2016 Aus unserem online-Archiv
Nach Atomtest Nordkoreas

UN-Sicherheitsrat kündigt neue Sanktionen an

Michèle GANTENBEIN
Michèle GANTENBEIN
Der neue Atomtest Nordkoreas hat weltweit einen Sturm der Entrüstung entfacht. Als Antwort soll es neue Sanktionen geben. Südkorea fordert noch härtere Strafen für seinen Nachbarn.

(dpa) - Nach seinem neuen Atomtest drohen Nordkorea weitere Sanktionen der Staatengemeinschaft. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte den Test am Freitag scharf. Es werde nun eine Resolution mit „weiteren bedeutenden Maßnahmen“ ausgearbeitet, teilte das höchste Gremium der Vereinten Nationen nach einer Sondersitzung mit. Südkorea wirbt bei den UN-Mitgliedstaaten um Unterstützung für härtere Sanktionen gegen das kommunistische Regime in Pjöngjang. 

US-Präsident Barack Obama hatte Pjöngjang vorher mit „ernsthaften Konsequenzen“ gedroht und neue Sanktionen gefordert. Obama telefonierte noch in der Nacht mit Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye und dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe und sicherte beiden verbündeten Ländern die Unterstützung der USA zu, wie es am Freitag in einer Stellungnahme des Weißen Hauses hieß. 

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kritisierte den Atomtest Nordkoreas vom Freitag - dem zweiten in diesem Jahr und dem fünften des Landes insgesamt - „auf allerschärfste Art und Weise“. „Das ist schon wieder eine dreiste Verletzung der Resolutionen des UN-Sicherheitsrats“, sagte Ban. „Diese inakzeptable Handlung gefährdet Frieden und Sicherheit in der Region und ist eine Erinnerung daran, dass das weltweite Verbot von Nukleartests dringend gestärkt werden muss.“

„Wir brauchen mehr und stärkere Sanktionen, die Nordkorea wenig andere Wahl lassen, als seinen Kurs zu ändern“, sagte Südkoreas Außenminister Yun Byung Se am Samstag in Seoul. In den vergangenen zehn Jahren habe Nordkorea bei seinem Atomprogramm große Fortschritte erzielt. Der Atomtest zeige, dass der Machthaber Kim Jong Un nicht die Absicht habe, den Kurs zu ändern. Yun wolle vor allem die UN-Vollversammlung in der nächsten Woche nutzen, um zur Zusammenarbeit bei neuen Strafmaßnahmen gegen Pjöngjang aufzurufen, hieß es.

Nordkorea hatte am Freitag nach eigenen Angaben einen standardisierten Atomsprengsatz gezündet, der auf strategische Raketen montiert werden kann. Ziel des Landes ist es, Atomraketen zu entwickeln, die selbst die USA erreichen könnten. Es war der größte Atomversuch des mit China verbündeten, weithin isolierten Landes; die Angaben über die Stärke gehen aber auseinander.

Nach südkoreanischen Angaben zufolge, hatte die Explosion eine Energie von 10 000 Tonnen TNT freigesetzt. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe sprach von „einer Ladungsstärke von bis zu 25.000 plus/minus 7.500 Kilotonnen TNT-Äquivalent“. Zum Vergleich: Die Atombombe, die 1945 über Hiroshima gezündet wurde, hatte eine Sprengkraft von rund 13 Kilotonnen. 

China hatte wie die übrigen Mächte den Atomtest Nordkoreas verurteilt. Es hatte dies erneut mit der Forderung nach einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel verbunden.

UN-Resolutionen verbieten Pjöngjang Atomversuche und Tests mit ballistischen Trägerraketen. Nach dem Atomtest im Januar diesen Jahres und einem Raketenstart, hatte der UN-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen Nordkorea verschärft. Sie sehen unter anderem eine zwingende Inspektion von Frachtgutlieferungen von und nach Nordkorea vor. Das Regime hatte nach dem Beschluss weitere Atom- und Raketentests angekündigt, die sein souveränes Recht seien. 


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