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UN-Meereskonferenz geht mit Absichtserklärung zu Ende
International 09.06.2017 Aus unserem online-Archiv
New York

UN-Meereskonferenz geht mit Absichtserklärung zu Ende

2500 Teilnehmer aus über 85 Ländern nahmen an der Konferenz teil.
New York

UN-Meereskonferenz geht mit Absichtserklärung zu Ende

2500 Teilnehmer aus über 85 Ländern nahmen an der Konferenz teil.
Foto: AFP
International 09.06.2017 Aus unserem online-Archiv
New York

UN-Meereskonferenz geht mit Absichtserklärung zu Ende

Michel THIEL
Michel THIEL
Erstmals haben sich alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen zusammengesetzt und über den Schutz der Meere der Welt gesprochen. Heraus kam eine Absichtserklärung. Ein Meilenstein, sagen die UN. Viel zu wenig, sagen Umweltschützer.

(dpa) - Erstmals haben die Vereinten Nationen mit einer gemeinsamen Absichtserklärung aller 193 Mitglieder zum Schutz der Ozeane aufgerufen. In der zum Abschluss einer einwöchigen UN-Meereskonferenz am Freitag in New York verabschiedeten sechsseitigen Erklärung, teilen die Mitgliedsstaaten mit, dass sie die Ozeane „konservieren und nachhaltig“ nutzen wollen.

Die Vereinten Nationen feierten das Papier als „Meilenstein“. „Die Meereskonferenz hat unsere Beziehung zu den Ozeanen verändert“, sagte der Präsident der Generalversammlung Peter Thomson. „Von jetzt an kann niemand mehr sagen, dass er von dem Schaden, den die Menschheit den Ozeanen angetan hat, nichts wusste.“

Nicht weitreichend genug?

Auch Umweltorganisationen begrüßten die Erklärung, kritisierten sie allerdings gleichzeitig als nicht weitgreifend genug. Zwar gaben die teilnehmenden Länder mehr als 1300 Selbstverpflichtungen für Meeresschutzprojekte ab, die Konferenz habe aber versäumt, „einen Mechanismus zur Überprüfung der Selbstverpflichtungen zu schaffen“, sagte die für Meeresschutz zuständige Leiterin beim WWF Deutschland, Heike Vesper. „Es gab viele schöne und warnende Worte zur katastrophalen Situation der Weltmeere, doch überprüfbare Verpflichtungen zum Schutz der Meere ist niemand eingegangen“, kritisierte auch Francisco Mari von der Organisation Brot für die Welt.

Bei der ersten Konferenz dieser Art hatten seit Montag Vertreter der Weltgemeinschaft darüber verhandelt, wie der Schutz der Meere verstärkt werden kann. Minister aus rund 85 Ländern und täglich bis zu 2500 Teilnehmer reisten an, für Deutschland war Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) dabei.


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