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Trumps Russland-Verstrickung unter der Lupe
International 18.05.2017 Aus unserem online-Archiv
Sonderermittler eingeschaltet

Trumps Russland-Verstrickung unter der Lupe

Donald Trump hatte eine Erklärung nicht für nötig gehalten.
Sonderermittler eingeschaltet

Trumps Russland-Verstrickung unter der Lupe

Donald Trump hatte eine Erklärung nicht für nötig gehalten.
REUTERS
International 18.05.2017 Aus unserem online-Archiv
Sonderermittler eingeschaltet

Trumps Russland-Verstrickung unter der Lupe

Teddy JAANS
Teddy JAANS
Für Donald Trump wird es ungemütlicher: Das Justizministerium setzt einen Sonderermittler ein, um die Kontakte seines Wahlkampfteams nach Russland untersuchen zu lassen. Das Weiße Haus hatte sich genau dagegen lange gewehrt.

(dpa) - Das US-Justizministerium hat zur Untersuchung möglicher Verstrickungen zwischen Donald Trumps Wahlkampf und Russland einen Sonderermittler eingesetzt. Der frühere FBI-Chef Robert Mueller werde die Ermittlungen leiten, teilte der stellvertretende US-Justizminister Rod Rosenstein am Mittwoch (Ortszeit) mit. Mueller war von 2001 bis 2013 unter den Präsidenten George W. Bush und Barack Obama Chef der US-Bundespolizei.

Für eine solche Untersuchung hatten sich vor allem die Demokraten in Washington seit Wochen eingesetzt. Trumps Republikaner hatten sie zunächst für nicht nötig gehalten. Noch vor zwei Tagen hatte der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, erklärt, die Vorwürfe würden bereits von drei Gremien untersucht, es bedürfe keiner weiteren Untersuchung.

Die Ereignisse in Washington hatten sich zuletzt überschlagen, nachdem Donald Trump FBI-Direktor James Comey entlassen hatte, der unter anderem die Ermittlungen wegen möglicher Russland- Verstrickungen geleitet hatte. Er habe bei der Entlassung Comeys „dieses Russland-Ding“ mit im Kopf gehabt, gab Trump in einem Interview zu.

Robert Mueller soll die Ermittlungen leiten.
Robert Mueller soll die Ermittlungen leiten.
AFP

Am Dienstag waren in einem Bericht der „New York Times“ Vorwürfe bekanntgeworden, wonach Trump Comey vor dessen Entlassung gebeten haben soll, die Ermittlungen gegen den früheren Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn fallen zu lassen. Flynn hatte zurücktreten müssen, nachdem er gegenüber Vizepräsident Mike Pence verschwiegen hatte, dass er schon vor Amtsantritt Gespräche mit dem russischen Botschafter in Washington, Sergej Kisljak, geführt hatte.

Bereits am Montag war Trump in die Bredouille geraten, nachdem die „Washington Post“ herausgefunden hatte, dass Trump bei einem Treffen mit Kisljak und Russlands Außenminister Sergej Lawrow möglicherweise Details aus Geheimdienstinformationen weitergegeben hatte. Die Informationen über mögliche Terrorbedrohungen des Islamischen Staates sollen vom israelischen Militärgeheimdienst stammen.


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