Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Trumps Ex-Wahlkampfmanager Manafort schuldig gesprochen
International 2 Min. 21.08.2018 Aus unserem online-Archiv

Trumps Ex-Wahlkampfmanager Manafort schuldig gesprochen

Paul Manafort im vergangenen Juni vor einer Anhörung am US District Court in Washington, DC.

Trumps Ex-Wahlkampfmanager Manafort schuldig gesprochen

Paul Manafort im vergangenen Juni vor einer Anhörung am US District Court in Washington, DC.
Foto: AFP
International 2 Min. 21.08.2018 Aus unserem online-Archiv

Trumps Ex-Wahlkampfmanager Manafort schuldig gesprochen

Paul Manafort hat lange die Politik der Vereinigten Staaten mitgeprägt - jetzt muss der einstige Star-Lobbyist und Wahlkampfmanager Donald Trumps wohl ins Gefängnis. Eine Jury erkannte ihn in acht Fällen von Steuer- und Bankbetrug für schuldig.

(dpa) - Der frühere Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, ist in einem Prozess wegen Steuerhinterziehung und Bankbetrugs in acht der 18 Anklagepunkte schuldig gesprochen worden. Die zwölfköpfige Jury habe ihre Entscheidung am Dienstag dem Gericht in Alexandria mitgeteilt, berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend. Der 69-Jährige hatte auf nicht schuldig plädiert. In zehn Anklagepunkten konnten sich die Geschworenen auf kein Urteil verständigen.

Manafort droht damit eine Haftstrafe, die ihn für den Rest seines Lebens hinter Gitter bringen könnte. Die Höchststrafe beträgt 80 Jahre Gefängnis. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, den Finanzbehörden Einkünfte in Millionenhöhe verschwiegen zu haben, die er als politischer Berater in der Ukraine machte. Außerdem ging es darum, dass er Banken belogen haben soll, um Kredite in Höhe von 20 Millionen US-Dollar (17 Millionen Euro) zu bekommen.

Manaforts langjähriger Mitarbeiter und Weggefährte Rick Gates hatte den Angeklagten in dem Prozess schwer belastet. Er sagte, er habe gemeinsam mit seinem Chef 15 schwarze Auslandskonten unterhalten. Auf Anweisung des Beschuldigten habe er von dort Geld an Manafort geschickt, das als Darlehen statt als Einkommen deklariert gewesen sei, um Steuern zu hinterziehen.


(FILES) In this file photo taken on June 15, 2018 Michael Cohen, President Donald Trump�s former personal lawyer walks down Park Avenue in New York after leaving his hotel. - Michael Cohen, Donald Trump's former personal lawyer, was reported August 21, 2018 to be finalizing a plea agreement with federal prosecutors investigating his business dealings and possible campaign finance violations.ABC News said Cohen, 51, had tentatively reached an agreement to plead guilty while CBS News and NBC News said negotiations could be resolved as early as Tuesday. (Photo by TIMOTHY A. CLARY / AFP)
Trumps Ex-Anwalt Cohen belastet den Präsidenten
Lange Zeit galt Michael Cohen als äußert loyaler „Ausputzer“ Donald Trumps. Nun hat der Anwalt offenbar einen Deal mit den Ermittlern gemacht. Und der geht zulasten des Präsidenten.

Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Prozess dargelegt, dass Manafort mit Überweisungen von den Konten teure Kleidung, Autos und Häuser gekauft hatte. Manaforts Verteidigung hatte Gates die Schuld an den illegalen Vereinbarungen gegeben. Gates hatte in dem Prozess zugegeben, dass er Geld aus der Firma unterschlagen hatte.

Das Verfahren gegen Manafort war das erste, das sich im Zuge der Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller ergeben hat. Allerdings haben die Vorwürfe nicht mit dem Kern von dessen Ermittlungen zu tun - dort geht es um die Frage, ob es im US-Wahlkampf 2016 Absprachen des Trump-Lagers mit Russland gab. Trump nennt Muellers Untersuchungen eine „Hexenjagd“, von Manafort hat er sich distanziert.

Manafort leitete von Juni bis August 2016 den Wahlkampf Donald Trumps. Der Lobbyist und Politikberater war dabei unter anderem für den wichtigen Parteitag zuständig, bei dem sich Trump die Nominierung seiner Partei sicherte. Manafort ist ein langjähriger Berater der konservativen US-Republikaner, der zuvor bereits für andere Präsidenten arbeitete, darunter Ronald Reagan und George Bush.

Der 69-Jährige muss sich ab September in einem weiteren Prozess verantworten. In dem Verfahren in der Bundeshauptstadt Washington werden ihm unter anderem Geldwäsche, Falschaussage und kriminelle Verschwörung vorgeworfen. Auch in diesem Fall hat Manafort auf nicht schuldig plädiert.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema