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Trumps Ex-Anwalt Cohen belastet den Präsidenten
International 3 Min. 22.08.2018 Aus unserem online-Archiv

Trumps Ex-Anwalt Cohen belastet den Präsidenten

Laut der „New York Times“ beinhaltet Cohens Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft nicht, dass er mit den Ermittlern zusammenarbeitet.

Trumps Ex-Anwalt Cohen belastet den Präsidenten

Laut der „New York Times“ beinhaltet Cohens Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft nicht, dass er mit den Ermittlern zusammenarbeitet.
Foto: AFP
International 3 Min. 22.08.2018 Aus unserem online-Archiv

Trumps Ex-Anwalt Cohen belastet den Präsidenten

Donald Trumps langjähriger Anwalt Michael Cohen bekennt sich vor einem Gericht schuldig - und belastet den Präsidenten dabei. Es ist nicht die einzige unangenehme Nachricht an diesem Tag.

(dpa) - Seinen früheren Boss erwähnt er nicht, aber das muss er auch nicht, die Worte haben es dennoch in sich. Als Michael Cohen, Donald Trumps langjähriger Anwalt und persönlicher „Ausputzer“, am Dienstag vor einem Gericht in New York einräumt, er habe während des Wahlkampfes Schweigegeld an zwei Frauen gezahlt, sagt er, er habe dies im Auftrag „eines Kandidaten“ getan

Cohen meint Trump, er spricht es nicht aus, aber nach Lage der Dinge kann niemand anderes gemeint sein als der damalige republikanische Präsidentschaftskandidat. Es ist Cohens eigener Anwalt, der Trump später in einer Stellungnahme direkt beschuldigt.


ALEXANDRIA, VA - AUGUST 21: A demonstrator holds up a sign and flag after leaving the Albert V. Bryan U.S. Courthouse after the jury announced verdicts in the trial for former Trump campaign manager Paul Manafort's trial August 21, 2018 in Alexandria, Virginia. Manafort was found guilty on at least one count as part of special counsel Robert Mueller's investigation into Russian interference in the 2016 presidential election.   Chip Somodevilla/Getty Images/AFP
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Trumps Ex-Wahlkampfmanager Manafort schuldig gesprochen
Paul Manafort, der einstige Star-Lobbyist und Wahlkampfmanager Donald Trumps, muss wohl ins Gefängnis. Eine Jury erkannte ihn in acht Fällen von Steuer- und Bankbetrug für schuldig.

Die Affäre um die Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels und das ehemalige Playmate Karen McDougal hat damit eine neue, dramatische Wendung genommen. Cohen, der vor kurzem in einem Interview sagte, seine Loyalität gelte seiner Familie und seinem Land, belastet Donald Trump, der ein Jahrzehnt lang sein Chef war. Die Aussagen bringen den Präsidenten in Bedrängnis. Auch wenn mögliche Folgen für Trump noch nicht absehbar sind, es gibt dem Geraune über ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn neue Nahrung.

Einvernehmliche Absprache mit dem Staatsanwalt

Cohen trägt einen dunklen Anzug und eine goldene Krawatte, als er am Dienstagnachmittag im Gerichtssaal sitzt und zuhört, wie der Richter die Bedingungen einer einvernehmlichen Absprache mit der Staatsanwaltschaft vorträgt. Der 51-Jährige bekennt sich in acht Punkten schuldig. Neben den Verstößen gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung geht es dabei um Steuerhinterziehung und Bankbetrug. „Schuldig, Euer Ehren“, sagt Cohen immer wieder. Er erklärt, er habe das Schweigegeld gezahlt, um Einfluss auf die Wahl zu nehmen.


Daniel Cohen hat sich erstmals zur einer Zahlung an Stephanie Clifford geäußert.
Trump-Anwalt bestätigt Zahlung an Pornostar
Donald Trump soll 2006 eine Affäre mit dem Pornostar Stephanie Clifford alias "Stormy Daniels" gehabt haben. Jetzt meldet sich Trumps Anwalt Michael Cohen zu Wort. Er habe Clifford aus eigener Tasche 130.000 Dollar gezahlt.

Die Namen der Personen, an die das Geld floss, nennt Cohen nicht. Aber die Summen stimmen mit jenen überein, die an die Pornodarstellerin Stormy Daniels und das ehemalige Playmate Karen McDougal gingen. Beide sagen, dass sie eine Affäre mit Trump hatten. Der Präsident bestreitet das.

Am Ende der Anhörung fordert der Richter Cohen auf, seinen Reisepass abzugeben. Der 51-Jährige zahlt 500.000 US-Dollar Kaution, das Urteil soll im Dezember folgen.

Die Affäre Stormy Daniels

Trump und sein Umfeld haben in den vergangenen Monaten verschiedene Darstellungen zu der Zahlung an Stormy Daniels abgegeben. Anfang April verneinte der Präsident an Bord der Air Force One eine Frage, ob er über die Zahlung an Stormy Daniels informiert gewesen sei. Er wisse auch nicht, woher das Geld gekommen sei. Als er damals gefragt wurde, warum sein Anwalt das Geld gezahlt habe, sagte Trump: „Das müssen Sie Michael Cohen fragen“.

Im Mai erklärte dann Trumps Anwalt Rudy Giuliani, der Republikaner habe Cohen entschädigt, nachdem dieser die 130.000 US-Dollar an die Pornodarstellerin gezahlt habe. Die Zahlungen seien nach dem Wahlkampf von einem „persönlichen Familienkonto“ Trumps an Cohengegangen.


Giuliani: Trump hat Cohen für Zahlung an Pornostar entschädigt
Die Affäre um die Pornodarstellerin Stormy Daniels lässt Donald Trump nicht los. Nun sorgt ausgerechnet sein neuer Anwalt Rudy Giuliani mit einer Bemerkung für Schlagzeilen. Er scheint dem Präsidenten dabei sogar ein wenig zu widersprechen.

Am Dienstag sagt Giuliani, in den Anklagen gegen Cohen würden keinerlei Vorwürfe gegen den Präsidenten erhoben. Es sei Cohen, der über lange Zeit gelogen habe, darauf weise auch die Staatsanwaltschaft hin.

Das mag stimmen, aber die Entwicklungen vom Dienstag lassen Trump dennoch in einem schlechten Licht dastehen, schließlich war er es, der sich mit Menschen wie Cohen umgab. 

Cohen ist zudem nicht der erste einstige Vertraute von Trump, der sich in einem Verfahren schuldig bekannt hat. Auch der ehemalige Nationale Sicherheitsberater des Präsidenten, Michael Flynn, hat das getan. Er hat eingeräumt, das FBI belogen zu haben. George Papadopoulos und Rick Gates sind zwei weitere ehemalige Berater aus Trumps Wahlkampflager, die sich schuldig bekannt haben.


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(FILES) In this file photo taken on April 16, 2018 adult-film actress Stephanie Clifford, also known as Stormy Daniels speaks outside US Federal Court with her lawyer Michael Avenatti (R) in Lower Manhattan, New York.
Adult film star Stormy Daniels filed a defamation suit on April 30, 2018 against US President Donald Trump for a tweet in which he dismissed a composite sketch that Daniels says depicted a man who threatened her in 2011. / AFP PHOTO / EDUARDO MUNOZ ALVAREZ