Trend zur Lockerung: Änderungen zu Corona-Regeln in Europa
Trend zur Lockerung: Änderungen zu Corona-Regeln in Europa
(dpa) - Wo man hinschaut: Nach den langen Corona-Wochen ist der Wunsch nach Rückkehr zur Normalität groß. Viele europäische Länder wagen an diesem Montag weitere Schritte. Doch vielerorts bleibt Skepsis. Von Gleichschritt kann keine Rede sein. Ein Überblick.
SCHWEIZ
Rund acht Wochen nach der Schließung dürfen am Montag Kindergärten und Schulen, Geschäfte, Restaurants und Museen wieder öffnen. Sport bis zu fünft ist wieder erlaubt. Außer in Schulen sind überall Hygienemaßnahmen sowie Abstand vorgeschrieben. Möglichst soll man weiter von zu Hause arbeiten, damit es kein Gedränge im Nahverkehr gibt. Geschlossen bleiben bis Anfang Juni Kinos, Casinos, Schwimmbäder, Fitnesszentren und Campingplätze. Masken sind keine Pflicht. Doch die Behörden empfehlen sie dort, wo das Abstand halten schwierig ist - wie in Bus und Bahn.
FRANKREICH
Von Montag an können die Menschen wieder ohne Passierschein vor die Tür. Für Sport oder Spaziergänge gibt es keine Beschränkungen mehr. Auch die Geschäfte sollen wieder öffnen. Restaurants und Bars bleiben zu. In Départements, die nicht so stark betroffen sind, dürfen Parks und Gärten wieder öffnen. Schrittweise sollen auch Schulen und Krippen wieder aufmachen. Die Bewegungsfreiheit bleibt aber eingeschränkt. Wer mehr als 100 Kilometer (bisher: 1 Kilometer) weit weg will, braucht einen triftigen Grund. In der Pariser Metro haben zu Stoßzeiten Fahrgäste mit Bescheinigung der Arbeitgeber Vorrang. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt jetzt Maskenpflicht.
BELGIEN
Nach wochenlangem Verbot dürfen wieder alle Geschäfte öffnen - allerdings unter strengen Hygieneauflagen. Zum Muttertag wurden bereits am Sonntag Einschränkungen gelockert: Jeder Haushalt darf nun vier Personen empfangen. Es müssen allerdings immer die gleichen sein - und sie dürften nur diesen einen Haushalt besuchen. Das Abstandsgebot gilt unvermindert.
NIEDERLANDE
Nach zwei Monaten öffnen die Grundschulen wieder - zunächst für je die Hälfte der Schüler pro Tag. Auch Kitas und Bibliotheken sind wieder offen. Friseure, Beauty-Salons und Masseure dürfen wieder Kunden empfangen. Im Freien darf wieder Sport getrieben werden - allerdings ohne Körperkontakt und nur, wenn ein Sicherheitsabstand von 1,5 Metern eingehalten wird.
DÄNEMARK
Der gesamte Einzelhandel darf wieder öffnen - auch die Einkaufszentren.
TSCHECHIEN
Geschäfte in Einkaufszentren dürfen öffnen. Nach fast zwei Monaten können die Menschen auch wieder zum Friseur gehen. Dabei müssen die Friseure und Friseurinnen neben einem Mundschutz auch ein Schutzvisier tragen. Der Betrieb in Museen, Galerien, Theatern, Kinos und Konzertsälen darf starten, wenn maximal 100 Menschen gleichzeitig eingelassen und Mindestabstände unter den Besuchern eingehalten werden. Das gilt auch für Hochzeiten, Sportevents und Gottesdienste. Der reguläre internationale Reiseverkehr mit Bus, Bahn und Flugzeug wird wieder zugelassen. Ein weitgehender Einreisestopp für Ausländer gilt jedoch weiterhin.
SPANIEN
Das Urlaubsland geht regional unterschiedlich vor: Die Balearen mit der Hauptinsel Mallorca, das Baskenland und andere Regionen beginnen „Phase 1“ der Normalisierung. Hotels, Restaurants und Bars im Freien dürfen wieder öffnen. In anderen Regionen wie Katalonien oder Valencia sind Lockerungen nur begrenzt erlaubt. Die Hauptstadt Madrid und Barcelona bleiben in „Phase 0“ mit strikter Ausgehsperre.
GRIECHENLAND
Mit der Öffnung aller Geschäfte des Einzelhandels beginnt die zweite Phase des Neustarts der Wirtschaft. Damit kommt nach Angaben der Regierung ein Drittel der Arbeitnehmer zurück zum Arbeitsplatz. Zudem kehren die letzten Klassen der Gymnasien zurück in die Schulen, damit sie die Prüfungen ablegen können.
NORWEGEN
Auch die älteren Schüler sind zurück im Unterricht. Seit knapp zwei Wochen durften Erst- bis Viertklässler wieder zur Schule, die Schüler der fünften bis zehnten Stufen sowie der weiterführenden Schulen dagegen nicht.
ESTLAND
Einkaufszentren dürfen wieder öffnen, samt ihrer Restaurants und Cafés. Kinos, Kegelbahnen oder Spielbereiche müssen dicht bleiben. Besucher sind angehalten, in Geschäften Mund und Nase zu bedecken. Auch Museen und Ausstellungshallen sind wieder zugänglich. Erlaubt sind Gruppen bis zu zehn Menschen.
LITAUEN
EU-Bürger und Ausländer mit Visa dürfen wieder einreisen. Aber Einreisende müssen sich 14 Tage in Quarantäne begeben. Ausgenommen sind Arbeitspendler, Geschäftsreisende und Studenten aus Polen sowie später dann auch Esten und Letten. Die drei Baltenstaaten öffnen zum 15. Mai ihre gemeinsamen Grenzen.
SLOWENIEN
Hotels mit weniger als 30 Betten, Campingplätze, Gaststätten und Freizeitparks dürfen wieder öffnen.
KROATIEN
Gaststätten, die draußen bedienen, und Einkaufszentren dürfen wieder öffnen. Reisen im Inland werden erleichtert, bleiben aber eingeschränkt. Der öffentliche Fernverkehr und Inlandsflüge werden wieder aufgenommen. Treffen bis zu zehn sind erlaubt, wenn Abstand gehalten wird. Kitas und Grundschulen öffnen wieder.
SERBIEN
In Belgrad öffnen Kindertagesstätten und Grundschulen für Kinder, deren Eltern arbeiten müssen.
GROSSBRITANNIEN
In England sollen die Menschen, die nicht im Homeoffice arbeiten können, unter Beachtung der Abstandsregeln wieder zur Arbeit gehen. Das teilte der britische Premierminister Boris Johnson am Sonntag mit. Zudem seien ab Mittwoch wieder uneingeschränkt körperliche Betätigungen im Freien erlaubt - im Kreise des eigenen Haushalts. Bislang durften die Briten nur einmal am Tag das Haus zum Sport oder Spazierengehen verlassen. Reisen innerhalb Englands, etwa zu Nationalparks oder an die Küste, werden ebenfalls wieder zugelassen. Die Lockerungen gelten nicht für die britischen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland.
Keine größeren Veränderungen gibt es zu diesem Wochenanfang unter anderem in Italien, Österreich, Polen, der Slowakei, Lettland und Ungarn.
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