Top-Militär offen für Kampftruppen
Top-Militär offen für Kampftruppen
(dpa) - Die US-Regierung bemüht sich in Washington weiter um Rückhalt im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Außenminister John Kerry wird den Mitgliedern des Auswärtigen Ausschusses des Senats am Mittwoch die Strategie gegen die Dschihadisten erläutern. US-Generalstabschef Martin Dempsey hatte zuvor bei einer ähnlichen Anhörung die Entsendung von Kampftruppen in den Irak nicht mehr ausgeschlossen.
US-Präsident Barack Obama hat sich wiederholt kategorisch gegen einen solchen Einsatz ausgesprochen. Mehr als acht Jahre nach dem Einmarsch hatte er Ende 2011 die letzten Kampftruppen aus dem Irak abgezogen. Obama besucht am Mittwoch das Zentralkommando in Tampa im Bundesstaat Florida.
Einsatz von US-Kampftruppen möglich
Im Irak sind derzeit rund 1500 US-Soldaten stationiert. Darunter sind etwa 750, die für die Sicherheit diplomatischer Einrichtungen in der Hauptstadt Bagdad zuständig sind. Zahlreiche weitere beraten das irakische Militär. Die Soldaten gelten nicht als Kampftruppen.
Dempsey sagte am Dienstag bei einer Anhörung im Streitkräfteausschuss des Senats, wenn die Strategie versage, der irakischen Armee mit Luftangriffen oder Geheimdienstinformationen zu helfen, dann würde er dem Präsidenten „den Einsatz von US-Kampftruppen am Boden“ empfehlen. Derzeit sei das aber nicht nötig.
US-Kampfflugzeuge hatten zuvor zur Unterstützung der irakischen Truppen IS-Kämpfer südwestlich der Hauptstadt Bagdad bombardiert. Bisher griffen die USA die Extremisten nur im Norden des Landes an. Damit sollten bedrohte Minderheiten vor den Gräueltaten der IS-Miliz geschützt werden. Solche Einsätze sind jedoch nicht ungefährlich: IS-Kämpfer hätten im Nordosten Syriens ein syrisches Kampfflugzeug abgeschossen, berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Als Abonnent wissen Sie mehr
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.
