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Taiwan: Tausende fordern Freilassung von zwölf Hongkongern
International 25.10.2020 Aus unserem online-Archiv

Taiwan: Tausende fordern Freilassung von zwölf Hongkongern

In Taiwan demonstrieren Menschen gegen die Inhaftierung von zwölf Hongkongern in China.

Taiwan: Tausende fordern Freilassung von zwölf Hongkongern

In Taiwan demonstrieren Menschen gegen die Inhaftierung von zwölf Hongkongern in China.
Foto: AFP
International 25.10.2020 Aus unserem online-Archiv

Taiwan: Tausende fordern Freilassung von zwölf Hongkongern

Mehr als 3.000 Menschen protestieren in Taiwan gegen die Inhaftierung von einem Dutzend Jugendlichen in China.

(dpa) - Mehr als 3.000 Menschen haben am Sonntag in Taiwans Hauptstadt Taipeh für die sofortige Freilassung von zwölf in China inhaftierten Jugendlichen aus Hongkong demonstriert. Die Zwölf waren an der pro-demokratischen Protestbewegung in der halbautonomen chinesischen Stadt beteiligt und Ende August auf See festgenommen worden, als sie von Hongkong aus per Schnellboot nach Taiwan fliehen wollten.

Die Demonstration in Taipeh vom Sonntag gehörte zu einer weltweiten Kampagne zur Freilassung der Zwölf. Trotz der Corona-Pandemie war es einer Reihe von in Taiwan ansässigen Menschenrechtsgruppen wie der Taiwan Association for Human Rights und den Hongkong Outlanders gelungen, den Protest zu organisieren. Die Teilnehmer trugen Schutzmasken. 

„An der Spitze des Kampfes gegen die Unterdrückung durch China“  

Der stellvertretende Generalsekretär der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei Taiwans, Lin Fei-Fan, sagte vor der Menge, die Entschlossenheit der zwölf Hongkonger Jugendlichen, mit der sie sich für die Freiheit einsetzten, unterscheide sich nicht von der Entschlossenheit aller anderen. „Taiwan wird weiterhin mit Hongkong an der Spitze des Kampfes gegen die Unterdrückung durch China stehen“, sagte Lin.

Seit dem 1. Juli 1997 gehört Hongkong wieder zu China, wird aber nach dem Grundsatz „Ein Land, zwei Systeme“ regiert. Die Vereinbarung von damals sieht eigentlich vor, dass Hongkonger für 50 Jahre bis 2047 „ein hohes Maß an Autonomie“ und viele Freiheiten genießen. China hatte aber Ende Juni ein hoch umstrittenes Sicherheitsgesetz für die Finanzmetropole verabschiedet. Es richtet sich gegen Aktivitäten, die Peking als subversiv, separatistisch oder terroristisch ansieht. 


Pro-democracy activist Joshua Wong leaves Central police station in Hong Kong on September 24, 2020, after being arrested for unlawful assembly related to a 2019 protest against a government ban on face masks. (Photo by ISAAC LAWRENCE / AFP)
Der schleichende Tod der Hongkonger Demokratiebewegung
Die vorübergehende Verhaftung von Joshua Wong ist nur ein Symptom für den schleichenden Tod der Hongkonger Demokratiebewegung.

Es ist der bisher weitestgehende Eingriff in Hongkongs Autonomie und gibt Chinas Staatssicherheit weitreichende Vollmachten. Hongkongs demokratische Opposition geht davon aus, dass das Gesetz auf sie abzielt. China sieht das demokratische Taiwan, das sich 1949 vom Festland abspaltete, als abtrünnige Provinz und nicht als unabhängigen Staat an und versucht, es international zu isolieren.

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