Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Strafzölle auf Solar und Waschmaschinen
International 23.01.2018 Aus unserem online-Archiv
Trump startet Handelsstreit

Strafzölle auf Solar und Waschmaschinen

Auf Waschmaschinen aus Asien werden von den USA künftig Zölle zwischen 20 und 50 Prozent erhoben.
Trump startet Handelsstreit

Strafzölle auf Solar und Waschmaschinen

Auf Waschmaschinen aus Asien werden von den USA künftig Zölle zwischen 20 und 50 Prozent erhoben.
Foto: AFP
International 23.01.2018 Aus unserem online-Archiv
Trump startet Handelsstreit

Strafzölle auf Solar und Waschmaschinen

Michel THIEL
Michel THIEL
Im Streit mit China und anderen Handelspartnern macht Trump ernst. Hohe Einfuhrzölle sollen amerikanische Jobs sichern. Peking und Seoul beklagen Protektionismus. Wie werden sie sich wehren?

(dpa) - US-Präsident Donald Trump hat seine „Amerika zuerst“-Agenda mit neuen Handelsschranken gegen angebliche Billigimporte aus dem Ausland unterstrichen. Die US-Regierung kündigte am Montag (Ortszeit) erhebliche Einfuhrzölle auf Waschmaschinen und Solarmodule an. Die Maßnahme verdeutliche, dass die Regierung immer die Interessen amerikanischer Arbeiter verteidigen werde, teilte Trumps Handelsbeauftragter Robert Lighthizer mit.

Mit der Entscheidung gehen die USA vor allem auf Konfrontationskurs mit China und Südkorea, von wo viele der mit Zöllen belegten Produkte stammen. Chinas Handelsministerium reagierte am Dienstag empört und äußerte seine „starke Unzufriedenheit“ über die protektionistischen Maßnahmen, die auch den Welthandel beeinträchtigten. „Zusammen mit anderen Mitgliedern der Welthandelsorganisation wird China seine legitimen Interessen entschieden verteidigen“, hieß es.

Auch Südkorea will die Einfuhrzölle nicht hinnehmen. Handelsminister Kim Hyun Chong kündigte in Seoul an, die Regierung werde Beschwerde gegen die Entscheidung bei der WTO einlegen. Die Maßnahmen der USA seien „unfair“, sagte Kim. In Südkorea sind vor allem die Unternehmen Samsung Electronics und LG Electronics betroffen. 

Washingtons erste große handelspolitische Entscheidung des neuen Jahres verheißt auch nichts Gutes für europäische Unternehmen. So hat die Trump-Regierung etwa auch die deutsche Stahlindustrie schon länger auf dem Kieker. Dumping-Vorwürfe erhob die US-Regierung im Vorjahr bereits gegen Salzgitter AG und Dillinger Hütte.

Auf Waschmaschinen werden laut Lighthizer künftig Zölle zwischen 20 und 50 Prozent erhoben. In den kommenden Jahren sollen die Tarife schrittweise reduziert werden. Bei Solarmodulen sollen die Zölle bei 30 Prozent starten und innerhalb von vier Jahren auf 15 Prozent sinken. Die für gewerbliche Rechtskonflikte zuständige amerikanische Schiedsstelle US International Trade Commission hatte teilweise zu noch höheren Zöllen geraten. Zuvor hatten sich US-Konzerne über unfaire Schleuderpreise von Rivalen insbesondere aus Asien beschwert.

Trump ist generell der Ansicht, die USA würden beim internationalen Handel von ihren Geschäftspartnern benachteiligt. Er macht billige Produktion im Ausland und Importe für den Verlust zahlreicher Arbeitsplätze in den USA verantwortlich. Seine Maßnahmen sind jedoch höchst umstritten. Die Einfuhrhürden wurden unter einem schon seit Jahren nicht mehr angewendeten US-Gesetz quasi im Alleingang verhängt. Sie könnten gegen die Regeln der Welthandelsorganisation WTO verstoßen. Experten warnen zudem vor Vergeltungsmaßnahmen und schweren Handelskonflikten.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

Nach 69 Stunden ist der Stillstand der US-Regierung beendet. Die Demokraten haben ihren Widerstand aufgegeben, im Gegenzug wollen die Republikaner offen über die Einwanderung verhandeln. Der Deal gefällt nicht jedem. Und der Druck für eine langfristige Lösung wächst.
A relatively empty Pennsylvania Avenue leading to the US Capitol (background) is seen on the first full week of the government shutdown in Washington, DC on January 22, 2018. / AFP PHOTO / Mandel Ngan
Mord und Totschlag in Mexiko
Nie zuvor wurden in Mexiko so viele Menschen ermordet wie 2017. Präsidentschaftskandidat Andrés Manuel López Obrador will eine Amnestie für die organisierte Kriminalität. Ein Bericht von LW-Korrespondent Klaus Ehringfeld in Mexico City.
Die Gewalt in Mexiko sprengt mittlerweile alle Grenzen.
Die USA wollen das Atom-Abkommen mit Teheran in Abstimmung mit den europäischen Vertragspartnern nachbessern. Das sagte der US-amerikanische Außenminister am Montag in London.
Rex Tillerson trat mit seinem Amtskollegen Boris Johnson vor die Presse.
Der US-Vizepräsident hat nach seiner Ankunft in Jerusalem die Hoffnung geäußert, dass Israel und die Palästinenser neue Friedensverhandlungen in die Wege leiten. Die Chance, dass dies tatsächlich passiert, ist jedoch derzeit äußerst gering.
Us-Vizepräsident Pence traf sich am Montag mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.