So haben Christen das Corona-Ostern erlebt
So haben Christen das Corona-Ostern erlebt
Christen in aller Welt haben unter nie da gewesenen Rahmenbedingungen Ostern gefeiert. Wegen der Corona-Kontaktverbote fanden Gottesdienste in leeren Kirchen statt. Viele Feiern wurden im Internet, über Facebook, Youtube oder auch im Fernsehen übertragen – so auch die Ostermesse am Sonntag im Vatikan.
Angesichts der weltweiten Corona-Pandemie hat Papst Franziskus in seiner Osterbotschaft einen Kurswechsel gefordert. „Gleichgültigkeit, Egoismus, Spaltung und Vergessen sind wahrlich nicht die Worte, die wir in dieser Zeit hören wollen“, sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag im fast leeren Petersdom. Anschließend spendete Franziskus den Segen „Urbi et Orbi“ – der Stadt und dem Erdkreis.
„Wir sind verwundbar. Wir sind fragil. Wir sind ängstlich, weil wir viel zu verlieren haben“, so brachte Weihbischof Leo Wagener die Sorgen vieler Menschen auf den Punkt. Er sprach in seiner Predigt zur Osternacht in der Kathedrale die Existenzängste ebenso wie die Probleme von Isolation oder Zusammenleben auf engstem Raum an.
Doch er sah auch Zeichen der Hoffnung: „Manches kommt ans Tageslicht, was einfach schön ist und was wir vorher vielleicht nicht so richtig vermutet hätten: Generosität, Familiensinn, gelebte Solidarität, Rücksichtnahme, Zeit zum Reden, Zeit zum Spielen“, aber auch mehr Zeit zum Gebet.
Am Ostersonntag feierte Kardinal Jean-Claude Hollerich die Ostermesse in Bruch bei Miersch, die auch im Radio und Fernsehen übertragen wurde.
Auch in Jerusalem fanden die Osterfeierlichkeiten in kleinstem Kreis statt. Der Leiter des Lateinischen Patriarchats, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, rief zu einem neuen Blick auf die bürgerliche und kirchliche Gemeinschaft auf. "'Niemand kann sich selbst retten' ist nicht nur der Refrain dieser Tage, sondern die Wahrheit der Existenz", sagte Pizzaballa laut Manuskript in seiner Osternachtspredigt.
Die Einschränkungen durch das Coronavirus gäben Anlass, über das Wesentliche neu nachzudenken. "In unseren Häusern eingesperrt und in unserer Bewegung eingeschränkt haben wir die Bedeutung dessen verstanden, was derzeit für uns verboten ist", betonte er am Sonntagmorgen in seiner Osterpredigt.
dpa/KNA/mer
Die beeindruckensten Fotos vom Osterfest unter Ausnahmebedingungen aus Rom und Luxemburg:
um weitere Bilder zu sehen.
Folgen Sie uns auf Facebook, Twitter und Instagram und abonnieren Sie unseren Newsletter.
Als Abonnent wissen Sie mehr
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.
