Snowden bekommt Alternativen Nobelpreis
Snowden bekommt Alternativen Nobelpreis
(dpa) - Für seine Enthüllungen maßloser Ausspähaktivitäten weltweit ist der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden. Der 31-Jährige erhält den undotierten Ehrenpreis mit „Guardian“-Herausgeber Alan Rusbridger, wie die Right-Livelihood-Award-Stiftung am Mittwoch in Stockholm mitteilte. Die britische Zeitung hatte die Überwachungspraktiken des US-Geheimdienstes NSA enthüllt. Mit Snowden und Rusbridger wurden drei weitere Preisträger ausgezeichnet.
Snowden werde geehrt, „weil er mit Mut und Kompetenz das beispiellose Ausmaß staatlicher Überwachung enthüllt hat, die grundlegende demokratische Prozesse und verfassungsmäßige Rechte verletzt“, teilte die Stiftung mit. Rusbridger bekomme den Preis „für den Aufbau einer globalen Medienorganisation, die sich verantwortlichem Journalismus im öffentlichen Interesse verschrieben hat und gegen große Widerstände illegales Handeln von Unternehmen und Staaten enthüllt“.
Der „Guardian“-Chefredakteur betonte, er sei „auch froh, dass Snowden einen Preis bekommen hat“. In einem Statement per E-Mail erklärte Rusbridger: „Er war ein Whistleblower, der erhebliche Risiken für seine persönliche Freiheit auf sich genommen hat, um der Gesellschaft Dinge mitzuteilen, die die Menschen wissen mussten.“
Weder Snowden noch Rusbridger hätten allein das erreichen können, was sie zusammen geschafft hätten, erklärte von Uexküll. „Deshalb geben wir ihnen den Preis gemeinsam.“ Er habe Snowden vergangene Woche über die Auszeichnung informiert, sagte von Uexküll. „Er hat sich sehr gefreut und würde liebend gern nach Schweden kommen.“ Das will die Stiftung nun trotz Snowdens Zwangsexil in Russland mit juristischer Unterstützung möglich machen.
Neben Snowden und Rusbridger ehrt die Stiftung die pakistanische Anwältin Asma Jahangir und Basil Fernando von der asiatischen Menschenrechtskommission für ihren Kampf für Menschenrechte mit der mit je 500 000 schwedischen Kronen (knapp 55 000 Euro) dotierten Auszeichnung. Ein weiterer Preis geht an den US-amerikanischen Umweltaktivisten Bill McKibben.
Der Alternative Nobelpreis, der offiziell Right Livelihood Award (Preis für richtige Lebensführung) heißt, würdigt jedes Jahr Kämpfer für Menschenrechte, Umweltschutz und Frieden. Die gleichnamige Stockholmer Stiftung vergibt den Award unabhängig von den traditionellen Nobelpreisen. Die Jury wählte in diesem Jahr aus 120 Kandidaten aus 53 Ländern aus. Überreicht werden die Preise am 1. Dezember im schwedischen Reichstag.
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