Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Sechs Tote und 70 Vermisste
International 18 2 Min. 07.02.2018 Aus unserem online-Archiv
Schweres Erdbeben in Taiwan

Sechs Tote und 70 Vermisste

Schweres Erdbeben in Taiwan

Sechs Tote und 70 Vermisste

AFP
International 18 2 Min. 07.02.2018 Aus unserem online-Archiv
Schweres Erdbeben in Taiwan

Sechs Tote und 70 Vermisste

Eric HAMUS
Eric HAMUS
Hochhäuser neigen sich gefährlich zur Seite, andere Gebäude sind komplett zerstört. Das Beben hat besonders die Stadt Hualien​ schwer getroffen. Die Zahl der Opfer steigt, Retter kämpfen gegen die Uhr.

(dpa) - Verschüttete Menschen, halb eingestürzte Hochhäuser, aufgerissene Straßen: Nach dem verheerenden Erdbeben an der Ostküste Taiwans sind die Retter mit dem ganzen Ausmaß des Unglücks konfrontiert. Mindestens sechs Menschen kamen ums Leben und 258 wurden verletzt, Dutzende von ihnen schwer. Mehr als 70 Menschen werden noch vermisst.

Vor allem die Stadt Hualien​ ist hart getroffen: Mindestens vier große Gebäude stürzten dort teilweise oder komplett ein. ​Eine 60-jährige Frau starb im eingestürzten Erdgeschoss des „Marshal Hotel“, wo Retter am Mittwoch daran arbeiteten, zu zwei weiteren Verschütteten vorzudringen. Drei Menschen starben in den Trümmern von Wohnhäusern.

„Als das Beben einsetzte, hat alles gewackelt. Ich hatte das Gefühl, dass ich jeden Moment von Trümmern getroffen werde“, sagte eine Lehrerin namens Yeh dem lokalen Fernsehsender. „Ich war geschockt, wie lange das Beben dauerte“ sagte Ching-ting Huang, eine andere Frau aus Hualien. Eine Frau aus Südkorea bedankte sich überschwänglich, nachdem Retter sie nach zehn Stunden mit nur leichten Verletzungen aus Trümmern zogen. 

Gefährliche Neigung

Insgesamt galten am Mittwoch noch mehr als 76 Menschen als vermisst, die meisten von ihnen Bewohner des „Yunmen Cuiti​ Building“. Das zwölfstöckige Wohnhaus neigte sich gefährlich zur Seite, weil die untersten Etagen eingestürzt sind. Rettungskräfte versuchten, das Haus mit Stahlträgern zu stützen. Laut den Rettern ist unklar, wie viele der im Gebäude registrierten Personen zum Unglückszeitpunkt tatsächlich da waren, und wie viele es nach draußen geschafft haben. Auch ein weiteres Hotel drohte einzustürzen. 

Die Rettungsarbeiten waren am Mittwoch im vollen Gang. Auf Twitter verbreitete Fotos zeigten aufgerissene Straßen und zahlreiche beschädigte Gebäude. Mehr als 40 000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom oder Wasser. Brücken und Autobahnen wurden geschlossen, um sie auf Schäden zu prüfen. Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen reiste in die Unglücksregion, um die Rettungsarbeiten zu inspizieren. 

Das Beben hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 6,4 und ereignete sich nach Ortszeit am Dienstag kurz vor Mitternacht (MEZ 16.50 Uhr). Bei einem Erdstoß mit ähnlicher Stärke vor zwei Jahren waren in Taiwan mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Hochhäuser waren eingestürzt. Die Behörden machten Pfusch am Bau und nicht eingehaltene Vorschriften zum Erdbebenschutz mitverantwortlich.

In der Nähe von Taiwan treffen zwei tektonische Platten aufeinander, auf der Insel bebt immer wieder die Erde. Ein Beben der Stärke 7,3 erschütterte Taiwan im September 1999. Damals starben dort mehr als 2400 Menschen.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

Taiwan - kleine Insel, große Bedeutung
Die Insel Taiwan bietet chinesische Kultur und chinesischen Alltag, kombiniert mit Freiheit, Demokratie und einer ungemein dynamischen Wirtschaft. Ein Gespräch mit Dr. Harry Ho-jen Tseng, dem taiwanesischen Repräsentanten.
Die verbreitete Ansicht, China und seine konfuzianisch geprägte Kultur eigneten sich nicht für eine Demokratie westlichen Typs, sieht Dr. Harry Ho-jen Tseng durch das Beispiel Taiwans wirkungsvoll widerlegt.
Panne bei den Rettungsarbeiten: Nach dem Erdbeben in Mexiko war tagelang von einem in einer eingestürzten Schule vermissten Mädchen namens „Frida Sofía“ die Rede - doch das Mädchen hat nie existiert. Die Opferzahl steigt weiter, die Hoffnung auf Überlebende sinkt.
Helfer aus Mexiko und anderen Nationen sind nach wie vor mit Hochdruck dabei, Überlebende zu suchen.
Ausländische Aktivisten und Politiker hatten sich bei Besuchen in Peking von Jiang Tianyong über die Menschenrechtslage in China aufklären lassen. Jetzt droht dem prominenten Anwalt eine Haftstrafe.
Jiang Tianyong bekannte sich vor Gericht für schuldig, Menschenrechtsaktivisten gehen von einem erzwungenen Geständnis aus.
Mehr als 100 Menschen werden noch in den Trümmern jenes Hauses vermutet, das vor zwei Tagen in Taiwan bei einem Erdbeben einstürzte. Mindestens 37 Personen starben.
Two rescue workers stand next to the remains of the Wei-Kuan complex which collapsed in the 6.4 magnitude earthquake, in the southern Taiwanese city of Tainan on February 8, 2016. Two survivors were on February 8 rescued from the rubble of an apartment complex in Taiwan felled by an earthquake, after being trapped for more than 50 hours.       AFP PHOTO / Sam Yeh
29 Tote wurden einen Tag nach dem schweren Erdbeben in Taiwan bisher geborgen. Etwa 500 Menschen wurden verletzt. 120 werden weiter vermisst.
Auch am Sonntag gingen die Bergungsarbeiten nach dem schweren Beben weiter.
Mindestens 15 Tote und die Zahl der Opfer könnte weiter steigen. In den Trümmern werden noch 100 Menschen vermisst. Das Beben in Taiwan überraschte viele im Schlaf. Ein hohes Wohnhaus kippte um.
Ein 16-stöckiges Gebäude wurde durch das Beben zerstört.