Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Reporter wird nach Frage an Le Pen angegriffen
International 1 02.02.2017 Aus unserem online-Archiv
Beim "Salon des Entrepreneurs" in Paris

Reporter wird nach Frage an Le Pen angegriffen

Paul Larrouturou (r.) wird vom Sicherheitsdienst massiv an der Ausübung seiner journalistischen Arbeit behindert.
Beim "Salon des Entrepreneurs" in Paris

Reporter wird nach Frage an Le Pen angegriffen

Paul Larrouturou (r.) wird vom Sicherheitsdienst massiv an der Ausübung seiner journalistischen Arbeit behindert.
Foto: Screenshot Twitter / Quotidien
International 1 02.02.2017 Aus unserem online-Archiv
Beim "Salon des Entrepreneurs" in Paris

Reporter wird nach Frage an Le Pen angegriffen

Tom RÜDELL
Tom RÜDELL
Bei einem Pressetermin in Paris wollte ein Reporter Marine Le Pen eine Frage zu den EU-Geldern stellen, die die Politikerin für ihre Angestellten ausgegeben haben soll. Le Pen ließ den Sicherheitsdienst antworten.

(tom) - Es sind erschreckende Bilder: Ein französischer Journalist will der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen am Rande einer öffentlichen Veranstaltung eine Frage stellen - und wird brutal vor die Tür gesetzt. 

Dabei ist die Frage von Paul Larrouturou, Fernsehjournalist für die Sendung "Quotidien", journalistisches Tagesgeschäft: Le Pen macht derzeit Schlagzeilen, weil sie Mitarbeiter ihrer Partei Front National regelwidrig aus Mitteln des europäischen Parlaments bezahlt haben soll. Insgesamt soll Le Pen 342 000 Euro zurückzahlen, doch sie weigert sich.

Mit dieser Vorinformation kam Larrouturou zu einem Pressetermin mit Le Pen im Pariser Salon des Entrepreneurs.  

Als Le Pen nach Ende des Termins an ihm vorbeiging, stellte er ihr die Frage, ob ihre Leibwache ebenfalls zu den fiktiven Angestellten im EU-Parlament gehöre, die ihr vorgeworfen werden.

Eine Antwort bekam Larrouturou nicht, obwohl er es hartnäckig versuchte. Statt dessen warfen ihn die Bewacher von Marine Le Pen aus dem Saal. Man sieht Gewalt gegen den Reporter, aber auch Schläge gegen die Kamera. Auch die deutlich vorgezeigte Presseakkreditierung ändert nichts an der Situation.

Die französische Version der Huffington Post stellte später ein Video des Vorfalls aus einer anderen Perspektive online.

Florian Philippot, der Vizepräsident der rechtsextremen Partei, bestritt hinterher auf Twitter, dass die aggressiven Bodyguards aus dem Video vom Front National bezahlt seien. Er bezeichnete diesen Vorwurf als "Fake News".

Larrouturou twitterte dagegen, dass die Sicherheitskräfte Anweisungen des Front-National-Sicherheitsteams entgegen genommen hätten. Das behauptete er später auch in der Sendung "Quotidien" und belegte diesen Vorwurf mit Videomaterial. 



Folgen Sie uns auf Facebook, Twitter und Instagram und abonnieren Sie unseren Newsletter.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

Populismusdebatte
„Populismus zu Lëtzebuerg? Politeschen Débat an der Trump-Ära“ – Zu diesem Thema veranstaltete das „Luxemburger Wort“ gestern Abend eine Diskussionsrunde in der Abtei „Neimënster“.
Der Bildungsminister Claude Meisch, der Abgeordnete Gast Gibéryen, der Künstler Serge Tonnar und die Politologin Léonie de Jonge tauschten sich gestern zum Thema Populismus in Luxemburg aus.
Mitarbeiter regelwidrig bezahlt
Die französische Rechtspopulistin und Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen lehnt es nach einem Medienbericht ab, gut 298 000 Euro fristgerecht an das Europaparlament zurückzuzahlen.
Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen hat das geforderte Geld nicht zurückgezahlt.
Forderung des Europaparlaments
Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen soll bis diesen Dienstag fast 300 000 Euro an das Europaparlament zurückzahlen. Parlamentskreise bestätigten am Montag entsprechende Informationen französischer Medien.
Marine Le Pen hat bis Dienstag Zeit, das Geld zurückzuzahlen.
Der 87-jährige Mitgründer des rechten Front National ist am Donnerstagabend aus "seiner" Partei ausgeschlossen worden.
Le Pen ist das Lachen vergangen.