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Protest gegen Rentenreform: Eiffelturm zu, Hafen blockiert
International 2 Min. 06.02.2020 Aus unserem online-Archiv

Protest gegen Rentenreform: Eiffelturm zu, Hafen blockiert

Demonstranten in Paris.

Protest gegen Rentenreform: Eiffelturm zu, Hafen blockiert

Demonstranten in Paris.
Foto: Thomas Samson/AFP/dpa
International 2 Min. 06.02.2020 Aus unserem online-Archiv

Protest gegen Rentenreform: Eiffelturm zu, Hafen blockiert

Auch wenn in Paris die Metro wieder regelmäßig fährt - man sollte sich nicht täuschen lassen und denken, der Protest gegen die Rentenpläne sei vorbei. Das haben etwa diejenigen zu spüren bekommen, die das wohl berühmteste Pariser Wahrzeichen besuchen wollten.

(dpa) - Zwei Monate nach Beginn der Proteste sind in Frankreich wieder Tausende gegen die für Präsident Emmanuel Macron enorm wichtige Rentenreform auf die Straße gegangen. Demonstranten protestierten am Donnerstag etwa in Nizza, Montpellier oder Marseille und wie immer bei einer Großdemonstration in Paris. „Wir sind weit davon entfernt, am Ende der Bewegung zu sein“, sagte der Vorsitzende der linken Gewerkschaft CGT, Philippe Martinez. Außerdem gebe es jeden Tag im Land Aktionen.


Italian Deputy Prime Minister and Interior Minister Matteo Salvini (L) and President of the French far-right Rassemblement National (RN) party Marine Le Pen react on stage at a rally of European nationalists ahead of European elections on May 18, 2019, in Milan. - The Milan rally hopes to see leaders of 12 far-right parties marching towards their conquest of Brussels after European parliamentary elections held between May 23 and 26, 2019. The headliners of Italy's League France's National Rally (RN) want their Europe of Nations and Freedom (ENF) group to become the third largest in Brussels. (Photo by Miguel MEDINA / AFP)
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Den Reformgegnern war zuletzt etwas die Puste ausgegangen - nun gingen aber wieder etwas mehr Menschen auf die Straße. Nach Angaben des Innenministeriums protestierten in ganz Frankreich 121 000 Menschen - in der vergangenen Woche waren es 108 000 gewesen. Das sind nun aber immer noch deutlich weniger als zu Beginn der Proteste.

Es ist bereits der neunte Massenprotest seit Anfang Dezember. Anders als während der Hochzeit der Aufstände im Dezember und Anfang Januar machten sich die Streiks im Pariser Nahverkehr und im Fernverkehr am Donnerstag aber kaum bemerkbar. Schlechte Nachrichten gab es allerdings wieder für Paris-Touristen: Wegen des Streiks blieb der Eiffelturm erneut geschlossen. Von den Streiks waren bereits häufiger Touristinnen und Touristen betroffen, zahlreiche Pariser Sehenswürdigkeiten blieben in den vergangenen Wochen immer wieder zu.

Im Hafen der nordfranzösischen Stadt Le Havre kam es erneut zu Blockaden, wie der Sender Franceinfo berichtete. In Bordeaux errichteten Lehrkräfte eine symbolische Mauer vor dem Schulamt, um ihre Verachtung für die Reform zum Ausdruck zu bringen. Auch Anwälte und Anwältinnen legten im ganzen Land wieder ihre Arbeit nieder. Im Großraum Paris wurden die Müllverbrennungsanlagen weiter bestreikt.


A man takes part in a demonstration by thousands of people in Nantes, western France, on January 16, 2020, as part of a nationwide multi-sector strike against the French government's pensions overhaul. - Unions have been waging a transport strike against the pension overhaul since December 5, 2019, the longest transport strike in France in decades. (Photo by Loic VENANCE / AFP)
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Streiks und Proteste gegen die geplante Rentenreform haben Frankreich wochenlang lahmgelegt. Nun hat die Regierung in Paris das Gesetz auf den Instanzenweg geschickt.

Eisenbahner riefen für die übernächste Woche zu einem „schwarzen Montag“ im Pariser Nahverkehr auf. Mitarbeiter der Metro und der Vorstadtzüge seien zu einer massiven Mobilisierung am 17. Februar aufgerufen, hieß es in einer Mitteilung der Gewerkschaft Unsa-RATP, die mehreren Medien vorlag. Sie ist die bedeutendste Gewerkschaft im Pariser Nahverkehr. Am 17. Februar soll über das Reformgesetz in der Nationalversammlung debattiert werden.

Das Parlament hatte Anfang der Woche mit der Prüfung des Gesetzes begonnen - Oppositionspolitiker reichten mehr als 20 000 Änderungsanträge ein, um den Gesetzgebungsprozess in die Länge zu ziehen. Die französische Regierung hatte das Gesetz vor zwei Wochen auf den Weg gebracht. Sie will ein universelles Rentensystem schaffen, um 42 Einzelsysteme zu ersetzen. Damit sollen auch Privilegien für einzelne Berufsgruppen eingeschränkt werden. Die Reform ist ein Wahlversprechen von Präsident Macron. Seit Anfang Dezember wird dagegen in Frankreich protestiert und gestreikt.


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