Premierminister Boris Johnson auf der Intensivstation
Premierminister Boris Johnson auf der Intensivstation
(SC/dpa) - Nachdem sich der Gesundheitszustand des an Covid-19 erkrankten Premierministers verschlechtert hat, wurde Boris Johnson auf die Intensivstation verlegt, so die Downing Street am Montagabend.
Der Premierminister habe den Außenminister Dominic Raab darum gebeten, ihn "wo nötig" vorübergehend in seinen Amtsgeschäften zu vertreten. Der 55-Jährige wurde am Sonntagabend in das St. Thomas' Hospital in London eingewiesen, wo eine "Reihe von Routinetests" durchgeführt werden sollten.
Boris Johnson wurde vor rund anderthalb Wochen positiv auf das Corona-Virus getestet und hat sich seitdem über ein anhaltendes Fieber und Husten beklagt. Ein Regierungssprecher erklärte der BBC, der Premierminister sei auf die Empfehlung seines Ärzteteams im Laufe des Nachmittags auf die Intensivstation verlegt worden und erhalte "exzellente Pflege".
Laut der BBC sei der Premierminister gegen 18 Uhr MEZ auf die Intensivstation verlegt worden. Johnson sei trotz seines verschlechterten Gesundheitszustandes noch bei Bewusstsein. Die Verlegung sei eine Vorsichtsmaßnahme, sollte der Premierminister eine künstliche Beatmung benötigen.
Erst am Montagmittag ließ der Premierminister von seinem Krankenbett aus auf Twitter verlauten: "In der vergangenen Nacht bin ich auf Anraten meines Arztes zu einigen Routinetests ins Krankenhaus gegangen, weil ich immer noch Coronavirus-Symptome habe." Er sei jedoch bei guter Laune und stünde in ständigem Kontakt zu seinem Team.
"Meine Gedanken sind beim Premierminister und bei seiner Familie - ich sende ihm alle guten Wünsche", twitterte die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon. Finanzminister Rishi Sunak teilte ebenfalls per Twitter mit, seine Gedanken seien bei Johnson und dessen schwangerer Verlobter Carrie Symonds.
Auch Johnsons schwangere Verlobte Carrie Symonds verbrachte nach eigenen Angaben eine Woche mit Symptomen der Lungenkrankheit im Bett. Der Premier und Symonds hatten Ende Februar ihre Verlobung bekannt gegeben. Das Baby soll im Frühsommer auf die Welt kommen.
Die britische Regierung steht im Kampf gegen die Pandemie unter erheblichem Druck: Durch einen Schlingerkurs verlor sie wertvolle Zeit, um den Ausbruch einzudämmen. Im chronisch unterfinanzierten Gesundheitsdienst NHS (National Health Serice) gibt es zudem nicht genügend Tests, Schutzausrüstungen und Beatmungsgeräte.
Erste Kliniken meldeten britischen Medien zufolge sogar einen Mangel an Sauerstoff für die Beatmung der Lungenkranken.
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