Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate gestorben
Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate gestorben
(dpa) - Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Scheich Khalifa bin Zayed Al Nahyan, ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 73 Jahren, wie das Pressebüro der Regierung in Abu Dhabi auf Twitter mitteilte. Khalifa bin Zayed hatte die Führung der VAE 2004 von seinem verstorbenen Vater, dem Staatsgründer Khalifa bin Sultan Al Nahyan, übernommen. Nachdem er 2014 einen Schlaganfall erlitten hatte, führte der Halbbruder und Kronprinz Scheich Muhammad bin Zayid Al Nahyan faktisch die Regierungsgeschäfte.
Khalifa bin Zayed fungierte auch als Premierminister des größten Teilemirats Abu Dhabi und Vorsitzender des Obersten Mineralölrats, der mit der Abu Dhabi National Oil Company einen der größten Erdölproduzenten der Welt kontrolliert. Unter seiner Führung entwickelten sich die VAE zu einem wichtigen Geschäfts- und Technologiezentrum. Mit einem Vermögen von schätzungsweise 15 Milliarden US-Dollar galt er als einer der reichsten Monarchen weltweit.
Während seiner nominellen Regierungszeit besuchte Papst Franziskus im Februar 2019 Abu Dhabi und unterzeichnete dort gemeinsam mit dem ägyptischen Großscheich Ahmad al-Tayyeb das „Dokument über die Geschwisterlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“, das als Meilenstein im christlich-islamischen Dialog gilt. Es war der erste Besuch eines Papstes auf der Arabischen Halbinsel. Im vergangenen Februar eröffnete der Heilige Stuhl eine Botschaft in dem Golfstaat. Zudem normalisierten die VAE 2020 in den sogenannten Abraham-Abkommen auch das Verhältnis zu Israel.
40 Tage Staatstrauer
Die Regierung in Abu Dhabi kündigte am Freitag eine 40-tägige Staatstrauer an. Zudem ruhe das öffentliche und wirtschaftliche Leben für drei Tage. „Mit von Traurigkeit zerrissenen Herzen und mit Seelen, die an Gottes Anordnung und Schicksal glauben, trauern wir um den Patron unserer Reise und den Präsidenten unseres Staates“, twitterte der VAE-Vizepräsident und Emir von Dubai, Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktoum. „Die Emirate verlieren ihren rechtschaffenen Sohn, den Anführer ihrer 'Ermächtigungsphase' und den Sachwalter ihrer gesegneten Reise“, hieß es in einem Tweet von Scheich Muhammad bin Zayid.
In ersten Trauerbotschaften würdigten unter anderem der König von Jordanien, Abdullah II., der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi und die palästinensische Hamas den Verstorbenen.
„Die jüdische Gemeinde in den Vereinigten Arabischen Emiraten trauert zusammen mit der Regierung und dem Volk um den Tod von Präsident Sheikh Khalifa bin Zayed“, twitterte der in den VAE ansässige Rabbi Levi Duchman. „Unter seiner Führung blühte und gedieh das Leben der jüdischen Gemeinde.“
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