Polizeitaucher finden Kopf
Polizeitaucher finden Kopf
(nr/dpa) - Die 30-jährige Journalistin Kim Wall wurde als vermisst gemeldet, nachdem sie am 10. August 2017 den dänischen Tüftler Peter Madsen für ein Interview auf seinem selbstgebauten U-Boot besucht hatte und anschließend nicht mehr nach Hause zurückgekehrt war.
Jetzt teilte die Polizei in Kopenhagen mit, dass Taucher in der Køge-Bucht sowohl den Kopf als auch die Beine von Kim Wall in einer Tüte gefunden haben. Ihre Kleidung wurde zusammen mit einem Messer in einer weiteren Tüte sichergestellt. "Gestern Abend hat unser Rechtsmediziner bestätigt, dass es sich um Kim Wall handelt", sagte Polizeisprecher Jens Moller Jensen am Samstag. Dies habe ein Abgleich des Gebisses ergeben. Die Suche nach den Armen der Frau gehe weiter. Ihr Torso war bereits Ende August in Dänemark an Land gespült worden.
Die gefundenen Beutel mit den Körperteilen sowie der Kleidung, den Schuhen und einem Messer seien mit Metallgegenständen beschwert gewesen, um sinken zu können, so Møller Jensen weiter. Bei der Obduktion wurden laut Staatsanwaltschaft Messerstiche im Unterleib und in der Brust der Frau entdeckt. Kopf, Beine und Arme waren demnach abgesägt worden.
Foltervideos im Besitz des Verdächtigen
Peter Madsen - in Dänemark ein bekannter Mann - wird verdächtigt, die Journalistin am 10. oder 11. August 2017 an Bord seines U-Bootes getötet zu haben. Er selbst bestreitet dies und spricht von einem Unfall: Ihr sei eine rund 70 Kilogramm schwere Klappe auf den Kopf gefallen. Er räumte ein, ihre Leiche über Bord geworfen zu haben.
Während der Pressekonferenz am Samstag wies Polizeisprecher Møller Jensen jedoch ausdrücklich darauf hin, dass weder eine Fraktur des Schädels noch irgendwelche anderen Anzeichen stumpfer Gewalt gegen den Kopf festgestellt werden konnten.
Diese Woche wurde zudem erst bekannt, dass Madsen laut Ermittlern Videos von Hinrichtungen auf einer Festplatte gespeichert hatte. Mit großer Wahrscheinlichkeit seien diese Filme, in denen Frauen gehängt und verbrannt würden, echt, zitierte die Nachrichtenagentur Ritzau am Dienstag die Staatsanwaltschaft während einer Anhörung zur Untersuchungshaft des Erfinders. Madsen bleibt mindestens bis zum 31. Oktober in Untersuchungshaft.
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