Plant Syrien neuen Giftgasangriff?
Plant Syrien neuen Giftgasangriff?
(dpa) - In der Syrien-Politik bahnen sich kurz vor dem Zusammentreffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit US-Präsident Donald Trump neue Spannungen zwischen beiden Ländern an. Die Vereinigten Staaten haben nach eigenen Angaben Hinweise, dass die syrische Regierung womöglich „einen weiteren Chemiewaffen-Angriff“ vorbereitet. Moskau reagierte prompt und erklärte, es lägen keinerlei Hinweise auf Vorbereitungen für einen Angriff mit chemischen Waffen vor.
Putin und Trump wollen am Rande des G20-Gipfels am 7. und 8. Juli in Hamburg erstmals zusammentreffen. Bei den Gesprächen könnte es auch um Syrien gehen.
Das Weiße Haus wählte drastische Worte für die Situation in Syrien. Sollte Giftgas zum Einsatz kommen, würde dies wahrscheinlich „den Massenmord an Zivilisten“ bedeuten, darunter unschuldige Kinder, teilte das Weiße Haus am späten Montagabend (Ortszeit) mit. In diesem Fall würden Präsident Baschar al-Assad und sein Militär „einen hohen Preis“ dafür zahlen.
Die USA sind in Syrien bisher großteils im Kampf gegen den Terrorismus militärisch engagiert. Allerdings hatten US-Kriegsschiffe im April 59 Marschflugkörper auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt abgefeuert. Dies wurde als Vergeltungsschlag für den jüngsten Giftgaseinsatz der syrischen Führung gewertet. Zuletzt hatten US-Kräfte ein syrisches Kampfflugzeug abgeschossen.
Verdächtige Aktivitäten beobachtet
Bei den derzeit beobachteten Aktivitäten handele es sich um ähnliche Vorbereitungen wie jene, „die das Regime vor seinem Chemiewaffen-Angriff am 4. April 2017 getroffen hat“, hieß es in der Mitteilung in Washington. Damals waren bei einem mutmaßlichen Giftgas-Angriff auf die Stadt Chan Scheichun mehr als 80 Menschen getötet worden. Der Westen machte die syrischen Regierungstruppen verantwortlich, Assads Regierung wies jegliche Schuld von sich.
Der seit sechs Jahren währende Bürgerkrieg in Syrien hat rund 400.000 Menschen das Leben gekostet, Millionen sind im In- und Ausland auf der Flucht.
Russland, Schutzmacht der syrischen Regierung von Baschar al-Assad, wies die Vorwürfe aus den Vereinigten Staaten zurück. „Hätten die Kollegen vom Geheimdienst und dem Verteidigungsministerium diese Information, würden sie diese Befürchtungen mitteilen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Agentur Tass zufolge in Moskau.
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