"Orban ist eine Zumutung"
"Orban ist eine Zumutung"
Der rechtsnationale ungarische Ministerpräsident Viktor Orban sprach sich in einem Fernsehinterview neulich - einmal mehr - gegen Migration aus: „Migrantenarmeen trommeln an alle Türen Europas“, so Orban im staatlichen Rundfunk. Allein wegen der Pandemie solle man Migration für zwei Jahre unterbinden und „die Menschen dort glücklich werden lassen ", wo sie „infolge der Bestimmung Gottes" geboren seien.
Jean Asselborn zeigte sich gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ empört über diese Aussage. „Orban ist eine Zumutung für die EU“, so der Außenminister. Er forderte die großen EU-Länder auf, dem Treiben des Ungarn ein Ende setzen, dieser betreibe Verrat an der EU und ihren Werten - etwa der Solidarität. Wer diese Politik hinnehme, brauche nicht über die Zukunft der EU zu diskutieren, so Asselborn weiter.
Erinnerung an 1956
Ungarn selbst habe von der Aufnahmebereitschaft anderer Staaten profitiert: Nach dem Aufstand von 1956 seien Hunderttausende Menschen von dort in Europa aufgenommen worden, so Asselborn, der sich zudem die Frage stellt, wo denn die Armeen von Flüchtlingen sein sollen, die Europa bedrohen. 2020 seien gerade einmal 124.000 Migranten nach Europa gekommen, im Jahr 2015 hätte man 1,8 Millionen aufgenommen. Asselborn empfahl Orban, einmal für zehn Sekunden in die Augen eines Flüchtlingskindes von Moria zu schauen und sich für seine Aussagen schämen.
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