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Noch immer 1300 Vermisste nach Hurrikan „Dorian“
International 7 2 Min. 12.09.2019 Aus unserem online-Archiv

Noch immer 1300 Vermisste nach Hurrikan „Dorian“

13.000 Häuser wurden schwer beschädigt.

Noch immer 1300 Vermisste nach Hurrikan „Dorian“

13.000 Häuser wurden schwer beschädigt.
Foto: AFP
International 7 2 Min. 12.09.2019 Aus unserem online-Archiv

Noch immer 1300 Vermisste nach Hurrikan „Dorian“

Wie viele Menschen Hurrikan „Dorian“ auf den Bahamas in den Tod riss, ist weiter unklar. Die Zahl der Vermissten ist hoch, die der Toten wird steigen, warnt die Regierung.

 (dpa) - Nach dem verheerenden Hurrikan „Dorian“ werden auf den Bahamas noch rund 1300 Menschen vermisst. Das erklärte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde des karibischen Inselstaates (Nema), Carl Smith, auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. Es sei damit zu rechnen, dass die Zahl der bislang 50 bestätigten Toten „deutlich steigen“ werde, sagte Premierminister Hubert Minnis in einer TV-Ansprache. Deutsche und niederländische Marinesoldaten begannen unterdessen mit ihrem Hilfseinsatz auf den Bahamas.

Am Mittwoch hatte Smith die Zahl derer, die in einem Register der Regierung als vermisst vermerkt waren, noch mit 2500 angegeben. Inzwischen habe ein erster Abgleich mit anderen Datenbanken stattgefunden, erklärte Smith den deutlichen Rückgang. Gemeint waren Listen derjenigen, die in Sicherheit gebracht worden waren oder sich noch in Notunterkünften befanden.

Es könne Wochen dauern, bis alle Todesopfer geborgen seien, sagte der Minister für Nationale Sicherheit, Marvin Dames, nach örtlichen Medienberichten. Noch seien die Helfer nicht in alle verwüsteten Gebiete vorgedrungen. Berichte, die Regierung spiele die Zahl der Toten herunter, wies er entschieden zurück: „Wir können nur zählen, was wir sehen.“

Stärkster Hurrikan aller Zeiten


VERO BEACH, FL - SEPTEMBER 02: People stand at the water's edge of the Atlantic Ocean as winds from Hurricane Dorian pick up on September 2, 2019 in Vero Beach, Florida. The Category 5 storm has come to a standstill, parking itself over Grand Bahama Island and unleashing blinding rain, powerful winds and a destructive storm surge but largely sparing the Florida coast for the time being, according to published reports.   Mark Wilson/Getty Images/AFP
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"Noch nie dagewesen": Hurrikan trifft Bahamas mit voller Wucht
Nirgendwo auf der Erde reichte ein Sturm in diesem Jahr an die Stärke von Hurrikan "Dorian" heran. Der Kategorie-5-Sturm hinterlässt eine Spur der Verwüstung.

„Dorian“ hatte am 1. September die Abaco-Inseln im Norden der Bahamas als Hurrikan der höchsten Kategorie 5 getroffen und war später über der Insel Grand Bahama beinahe zum Stillstand gekommen. Erst nach 68 Stunden mit enormen Zerstörungen zog er komplett über die Bahamas hinweg. Nach Schätzung des Roten Kreuzes wurden etwa 13 000 Wohnhäuser schwer beschädigt oder zerstört. Es handelte sich nach Angaben der Karibischen Katastrophenschutzagentur CDEMA um den stärksten je gemessenen Hurrikan, der im Atlantik-Gebiet direkt auf Land getroffen war - zusammen mit einem Sturm im US-Bundesstaat Florida im Jahr 1935.

Die Retter verstärkten ihre Bemühungen, die Toten zu bergen, sagte Premier Minnis. Er nannte den Hurrikan „eine historische Tragödie“. Große Teile von Abaco und Grand Bahama seien zerstört worden. Es sehe mancherorts aus, „als wäre eine Atombombe explodiert“.

USA sind solidarisch


A handout aerial photograph released by the UK Ministry of Defence (MOD) on September 4, 2019 shows debris and destruction in the aftermath of Hurricane Dorian on the island Great Abaco in the northern Bahamas on September 3, 2019 during a reconnaissance mission launched by personnel onboard RFA Mounts Bay. - Bahamian, US and British teams ramped up rescue efforts on Wednesday for survivors of Hurricane Dorian, which caused widespread devastation as it pounded the Atlantic archipelago. (Photo by Lphoto Paul HALLIWELL / MOD / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT  " AFP PHOTO / UK MOD / CROWN COPYRIGHT 2019 "  -  NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS   -   DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS  -  NO ARCHIVE - TO BE USED WITHIN 2 DAYS FROM SEPTEMBER 4, 2019 (48 HOURS), EXCEPT FOR MAGAZINES WHICH CAN PRINT THE PICTURE WHEN FIRST REPORTING ON THE EVENT /
Hurrikan: Schwere Schäden auf Bahamas - Florida verschont
„Dorian“ ist der schlimmste Hurrikan, der die Bahamas je heimgesucht hat. Langsam wird das Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Die US-Küste könnte glimpflich davon kommen.

Auch der Leiter der US-Entwicklungshilfeagentur USAID, Mark Green, griff am Donnerstag zu diesem drastischen Vergleich, um die Schäden auf den Bahamas zu beschreiben. Teile der Inselgruppe seien komplett ausgelöscht worden, sagte Green in Washington weiter. Er kündigte an, die USA stellten weitere vier Millionen US-Dollar an humanitärer Hilfe für die Bahamas bereit. Insgesamt steige die Summe damit auf zehn Millionen US-Dollar. Teams von USAID sind auf den Bahamas im Einsatz, um notleidende Menschen mit Wasser, Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Schlafplätzen zu versorgen. „Es ist ein langer Weg, der vor uns liegt“, sagte Green mit Blick auf den Wiederaufbau auf den Bahamas. Die USA stünden dabei fest an der Seite ihres Nachbarn. Am Freitag will auch UN-Generalsekretär António Guterres die Bahamas besuchen.

Ein Vorgänger von Premier Minnis, der langjährige Regierungschef Hubert Ingraham, sagte nach einem Besuch der Insel Great Abaco am Mittwoch vor Journalisten, nach seinen Informationen seien Hunderte Menschen ums Leben gekommen.    


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