Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Neue kanadische Einreisebestimmungen: Nach CETA kommt eTA
International 28.10.2016 Aus unserem online-Archiv

Neue kanadische Einreisebestimmungen: Nach CETA kommt eTA

Nicht mehr ganz so einfach: Kanada verschärft seine Einresebestimmungen - auch für Länder ohne Visapflicht.

Neue kanadische Einreisebestimmungen: Nach CETA kommt eTA

Nicht mehr ganz so einfach: Kanada verschärft seine Einresebestimmungen - auch für Länder ohne Visapflicht.
AP
International 28.10.2016 Aus unserem online-Archiv

Neue kanadische Einreisebestimmungen: Nach CETA kommt eTA

Tom RÜDELL
Tom RÜDELL
Kanada hat seine Sicherheitsbestimmungen bei der Einreise verschärft: Auch wer aus Ländern ohne Visumspflicht einreisen möchte, muss sich online registrieren. Eine Übergangsfrist endet im November.

Das Drama um CETA ist sattsam bekannt: Die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens zwischen der Europäischen Union und Kanada wurde in den letzten Tagen und Wochen massiv behindert. Die belgische Region Wallonie hatte angekündigt, nicht mitunterschreiben zu können, bis einige offene Fragen zum Umwelt- und Verbraucherschutz geklärt seien. Ohne die Wallonie konnte Belgien nicht unterzeichnen, ohne Belgien nicht die EU. Das Problem soll jetzt aber gelöst sein.

Kein ganz freier Reiseverkehr

Was hinter den Debatten um CETA und den freien Warenverkehr zwischen Kanada und Europa in den Hintergrund tritt: Ein ebenso freier Reiseverkehr ist für Menschen seit März 2016 nicht mehr möglich. Denn auch Kanada-Reisende, die auf dem Luftweg aus Ländern ohne Visumspflicht kommen, sind seit dem 15. März 2016 verpflichtet, vor Reiseantritt eine sogenannte eTA, eine "Electronic Travel Authorization", zu beantragen. Eine Übergangsregelung gilt noch bis zum 9. November - bis zu diesem Datum kann die eTa auch noch nachträglich, also nach Ankunft erteilt werden.


Canadian Prime Minister Justin Trudeau talks to students from Girls Who Code, a national non-profit organisation which teaches computer skills to girls, at the National Governors Association summer meeting in Providence, Rhode Island, U.S., July 14, 2017. REUTERS/Brian Snyder
Globales Engagement statt Nationalismus
Im Interview mit LW-Korrespondent Gerd Braune spricht Kanadas Premierminister Justin Trudeau über das schwierige Verhältnis zum mächtigen Nachbarn im 
Süden und über das kanadisch-europäische Handelsabkommen CETA.

Die eTA sei "problemlos online in ein paar Minuten" zu beantragen, so die kanadische Regierung auf einem Infoblatt. Sie kostet 7 Kanadische Dollar, das entspricht ungefähr 4,80 Euro. Das elektronische Dokument (eine Papierkopie gibt es nicht) ist fünf Jahre gültig. Voraussetzung für eine reibungslose Einreise ist, dass derselbe Reisepass zur Einreise genutzt wird, mit dem die eTA beantragt wurde.

Wer nach Kanada fliegen will, muss sich also, ähnlich wie schon seit geraumer Zeit bei Reisen in die USA, registrieren und aller Wahrscheinlichkeit auch durchleuchten lassen. Zwar werden hier, anders als bei Kanadas südlichen Nachbarn, vor der Einreise keine Fingerabdrücke genommen. Der internationale Flugverkehr ist aber dennoch schon wieder ein kleines bisschen bürokratischer geworden - im Kielwasser einer extrem aufmerksamkeitsstarken Debatte um den Abbau von Handelshürden. 


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

Jean-Claude Juncker zum geplatzten Ceta-Gipfel
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker plädiert angesichts der Verzögerungen beim europäisch-kanadischen Ceta-Abkommen für klare Regeln für künftige Handelsgespräche.
Kommentar zum Ceta-Abkommen
Belgien hat die skeptische Wallonie besänftigt, das Handelsabkommen Ceta kann bestenfalls in wenigen Tagen unterzeichnet werden. Also alles paletti? Keineswegs. Ein Kommentar von Volker Bingenheimer.
Members of the Confederal Group of the European United Left of the European Parliament display posters with the words "stop CETA" as they take part in a voting session at the European Parliament in Strasbourg, France, October 26, 2016. REUTERS/Vincent Kessler
Premierminister Michel bringt Regionen auf eine Linie
Zwischen den belgischen Regionen gibt es offenbar eine Lösung zum das Freihandelsabkommen Ceta. Wie Premierminister Charles Michel am Donnerstagmittag mitteilte, wurde eine Einigung gefunden.
Belgiens Premierminister Charles Michel hat die unterschiedlichen Positionen der Regionen unter einen Hut gebracht.
Paul Magnette im Porträt
Radikaler Idealist oder politischer Opportunist? Paul Magnette, Premierminister der Wallonie, ist wohl ein wenig von beidem. Ein Porträt des neuen Politstars.
Plötzlich Medienstar: Paul Magnette
Wallonie blockiert weiter
Die belgische Wallonie sperrt sich hartnäckig gegen Ceta. Im äußersten Fall könnte die geplante Unterzeichnung des EU-Abkommens mit Kanada platzen. Die Entscheidung soll am Montagnachmittag fallen.
Kritiker setzen Ceta mit dem geplanten TTIP-Abkommen mit den USA gleich. Politiker widersprechen.
Wegen Veto aus der Wallonie
Die kanadische Handelsministerin Chrystia Freeland sieht die EU "derzeit nicht in der Lage", ein internationales Abkommen zu schließen. Die EU hofft weiter.
Kanadas Handelsministerin Chrystia Freeland kündigte an, unverrichteter Dinge nach Kanada zurückzukehren.