Mordfall Kim Wall: U-Boot-Bauer legt Geständnis in TV-Doku ab
Mordfall Kim Wall: U-Boot-Bauer legt Geständnis in TV-Doku ab
(dpa/SC) – Eine Fernsehdokumentation über den U-Bootbauer Peter Madsen hat in Dänemark für Diskussionen gesorgt. Madsen hat in einem Telefoninterview mit einem Journalisten zum ersten Mal den Mord an Kim Wall gestanden. Der Staatsanwaltschaft in Kopenhagen war das Interview am Mittwoch nach eigenen Angaben noch nicht bekannt. Ein Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wir erwarten nicht, dass ein Geständnis etwas ändern würde. Peter Madsen ist bereits verurteilt.“
Für die Tat war der dänische Erfinder 2018 zu einer lebenslangen Haft verurteilt worden. Er selbst hatte den Mord aber nie eingeräumt. Madsen hatte laut Urteil die schwedische Journalistin Kim Wall im Inneren seines selbstgebauten U-Boots getötet. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Erfinder die 30-Jährige mit sexuellem Motiv folterte und nach ihrem Tod zerstückelt über Bord warf.
Die Tat ereignete sich am 10. August 2017, als die Journalistin Kim Wall den Bastler für eine Reportage im Kopenhagener Hafen auf dessen selbstgebautem U-Boot besuchte. Madsen arbeitete derzeit auch an einer Rakete, die ebenfalls Gegenstand der Reportage werden sollte. Doch nach dem Termin ging die 30-Jährige nicht mehr von Bord der „Nautilus“. Tage und Wochen später fand man Leichenteile der jungen Journalistin im Meer.
In einem Ausschnitt, den der Sender Discovery Network Danmark einigen Zeitungen zur Verfügung stellte, hört man Madsen am Telefon sprechen. Er sagt, Kim Wall habe mit ihren Fragen einen wunden Punkt getroffen und damit eine „Landmine“ ausgelöst. Auf die Frage des Journalisten, ob er Kim Wall getötet habe, antwortet Madsen den Berichten zufolge: „Ja“.
An anderer Stelle soll Madsen gesagt haben: „Es steht außer Frage, wessen Schuld es ist. Es ist meine Schuld, dass sie gestorben ist. Und es ist meine Schuld, weil ich das Verbrechen begangen habe. Alles ist meine Schuld.“
Der schwedische Journalist hat Madsen dem Sender zufolge insgesamt 20 Stunden am Telefon interviewt. Die Gespräche wurden nach Informationen der Zeitung „Extra Bladet“ heimlich aufgezeichnet. Später habe Madsen die Erlaubnis gegeben, sie zu veröffentlichen. Den Eltern der Getöteten sei vor der Ausstrahlung die Möglichkeit gegeben worden, das Programm anzusehen, so der Sender. Dies hätten sie jedoch abgelehnt.
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