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Mit 17 Jahren eine Ikone für den Frieden
International 1 2 Min. 10.10.2014 Aus unserem online-Archiv
Nobelpreis für Malala Yousafzai

Mit 17 Jahren eine Ikone für den Frieden

International 1 2 Min. 10.10.2014 Aus unserem online-Archiv
Nobelpreis für Malala Yousafzai

Mit 17 Jahren eine Ikone für den Frieden

Das pakistanische Mädchen Malala Yousafzai setzt sich für die Rechte von Mädchen ein. Nun ist die 17-Jährige die jüngste Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten. Den Preis erhält sie zusammen mit dem Inder Kailash Satyarthi, der gegen Kinderarbeit kämpft (Video).

(dpa) - Der Friedensnobelpreis 2014 geht an zwei Kinderrechtsaktivisten aus Indien und Pakistan, Kailash Satyarthi und Malala Yousafzai. Das gab der Chef des norwegischen Nobelkomitees, Thorbjørn Jagland, am Freitag in Oslo bekannt.

Malala Yousafzai ist mit ihren 17 Jahren die jüngste Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten. Das Mädchen aus Pakistan setzt sich besonders für Bildung für Mädchen ein. Weltbekannt ist sie, seit ihr die Taliban vor zwei Jahren bei einem Anschlag ins Gesicht schossen. Malala lebt heute in Großbritannien. Ihr Ziel ist es, trotz aller Bedrohungen durch Extremisten nach Pakistan zurückzukehren. Sie will Politikerin werden, sagt sie. Ihr Vorbild ist die 2007 ermordete Ministerpräsidentin Benazir Bhutto. Als die Vergabe des Preises an sie verkündet wurde, war sie noch in der Schule.

Aktivist rettete Tausende Kinder aus der Sklaverei

Gemeinsam mit der jungen Frau erhält der Inder Kailash Satyarthi den begehrten Preis. Das Bild zeigt ihn im Jahr 1999.
Gemeinsam mit der jungen Frau erhält der Inder Kailash Satyarthi den begehrten Preis. Das Bild zeigt ihn im Jahr 1999.
AFP

Der 60-jährige Aktivist Kailash Satyarthi hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Kindern eine Kindheit zu geben. Er gründete die Organisation Bachpan Bachao Andolan (Bewegung zur Rettung der Kindheit) und rettete Tausende aus Sklaverei und Schuldknechtschaft. Allein in seiner Heimat Indien schuften offiziellen Zensusdaten zufolge 12,6 Millionen Kinder - sie müssen Müll sammeln, Steine schlagen, Obst an Marktständen verkaufen oder Tee servieren. Satyarthi wurde nach eigenen Angaben mehrfach wegen seiner Arbeit brutal körperlich angegriffen.

„Mit diesem Preis finden die Stimmen von Millionen von Kindern Gehör - Stimmen, die bislang nicht gehört wurden“, sagte Satyarthi nach der Vergabe. „Es ist eine Ehre für die 1,25 Milliarden Inder. Es ist das erste Mal, dass ein Inder den Friedensnobelpreis gewonnen hat.“

Jagland sagte, die beiden bekommen den Preis „für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und jungen Menschen und für das Recht aller Kinder auf Bildung“. In den armen Ländern der Welt seien 60 Prozent der Bevölkerung unter 25 Jahre alt. „Es ist eine Voraussetzung für eine friedliche weltweite Entwicklung, dass die Rechte von Kindern und jungen Menschen respektiert werden“, sagte Jagland.

Preis mit 874.000 Euro dotiert

Die Auszeichnung ist mit acht Millionen schwedischen Kronen (rund 874.000 Euro) dotiert. Im vergangenen Jahr war die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) geehrt worden.

Der Friedensnobelpreis wird als einziger der prestigeträchtigen Preise nicht in Stockholm, sondern von einer Jury in Oslo vergeben. Dort wird er am 10. Dezember, dem Todestag des Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel, auch überreicht.

Die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg gratulierte den diesjährigen Friedensnobelpreisträgern wenige Minuten nach der Vergabe. „Wir finden, dass diese Sache einen Preis verdient hat“, sagte sie vor Journalisten.

Die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) würdigte die Vergabe als „überwältigende Botschaft an die Welt“.

Lesen Sie hier den Live-Ticker von der Ankündigung:


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